Anti-Aging

OM-Orthomolekulare Medizin

3. Folge: Selen – Aminosäuren – Fettsäuren

von Hans-Gerhard Brand

1. Folge

2. Folge: Antioxidantien: Die fünf Klassiker


Selen

Der Organismus besteht aus einem wässrigen Milieu (z. B. Blut) und einem Fett (= Lipid) – Milieu (z. B. Fettzellen). Die wichtigsten fettlöslichen Antioxidantien: Beta Carotin, Vitamin A und Vitamin E, sowie das wichtigste wasserlösliche Antioxidans: Vitamin C, können als antioxidative Schutzfaktoren nur bedingt wirken, wenn der 5. Klassiker im Bunde fehlt: das Spurenelement Selen.

Selen ist wesentlicher Bestandteil des antoxidativen Enzyms Glutathion-peroxidase, welches das wichtigste Antioxidans darstellt. Das chemische Element Selen wurde 1817 bereits von dem schwedischen Chemiker Jöns Jakob Berzelius entdeckt und galt lange Zeit als giftig. Erst 1957 entdeckten Forscher, dass Selenmangel in der Ernährung von Tieren zu Krankheiten und Wachstumsstörungen an Muskel und Knochen führt, und dass die Zufuhr von Selen lebensnotwendig ist. Zu guter Letzt erkannte man dank der bahnbrechenden Forschungen von Professor Schrauzer (Universität San Diego, Californien) und dem deutschen Biochemiker, Dr. habil. Gerhard Ohlenschläger, den Stellenwert von Selen, der in dreißigjähriger Forschungsarbeit die Wechselwirkungen der Glutathion-peroxidase im Hinblick auf oxidativen Stress erkannt und dargelegt hat.

Die Erkenntnisse der inzwischen weltweiten Selenforschung sind tatsächlich atemberaubend und um Krankheiten bei Tieren vorzubeugen, ist es deshalb in Deutschland seit 1987 erlaubt, dem Futtermittel von Hühnern und Schweinen bis zu 500 mg (mg Selen/kg!) zuzusetzen. Für Menschen in unserem Lande ist dies jedoch nicht erforderlich, da laut einer Nachfrage bei der Kassenärztlichen Vereinigung die Auskunft erfolgte, in Deutschland gäbe es keinen Selenmangel, weshalb die laborchemische Bestimmung des Selenspiegels als auch die Verordnung von Selenpräparaten selbst bei Krebserkrankungen nicht mehr erstattungsfähig seien. Der Blick auf die folgende Tabelle ist nur ein weiteres Indiz, weshalb Deutschland innerhalb von hundert Jahren von der Spitzenposition in der Forschung heute das Schlusslicht im internationalen Vergleich bildet. Unsere Präventivmedizin erschöpft sich in äußerst kostenträchtigen und höchst insuffizienten sogenannten Krebsfrüherkennungsmaßnahmen, Stichwort Vorsorgeuntersuchungen, es wird aber nicht zur Kenntnis genommen, dass niedrige Blutspiegel von Selen und Antioxidantien mit erhöhter Krebshäufigkeit korrelieren.

Aminosäuren – Bausteine des Immunsystems Fette und Fettsäuren

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Literatur folgt am Schluß der Artikelfolge

Ansschrift des Verfassers:
Dr. med. Hans-Gerhard Brand
Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren – Homöopathie
Sauerbruchstr. 8
81377 München



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Naturheilpraxis 12/2003