a) Dünndarmtumors:
Dünndarmtumore sind mit nur zwei Prozent aller Tumore des Gastrointestinaltraktes sehr selten. Am häufigsten finden sie sich im Duodenum, wobei gutartige Neubildungen (Angiome, Fibrome, etc.) gegenüber den bösartigen Karzinomen (44 %), Lymphomen (33 %) und Karzinoiden (23 %) überwiegen.
Zur typischen Symptomatik zählen Darmverschluß, Blutungen (Anämie) und Perforationen. Die Beschwerden können oft über Jahre hinweg bestehen.
Schmerzen treten hauptsächlich im rechten Oberbauch auf; die zunehmende Passagebehinderung äußert sich im Wechsel zwischen Diarrhoen und Obstipation. Weitere Leitsymptome sind intestinale Blutungen und Gewichtsabnahme, manchmal wird auch Erbrechen beobachtet. Mit Hilfe einer röntgenologischen Dünndarmdarstellung läßt sich in sehr vielen Fällen eine Darmerweiterung oberhalb der Stenose darstellen und der Tumor somit lokalisieren.
b) Kolonkarzinome:
Die kolorektalen Karzinome sind vorwiegend im Rektum und im Sigmoid lokalisiert.
(Abbildung 17)
Kardinalsymptom ist die Blutung, die als okkultes Blut im Stuhl lange vor allen anderen Symptomen auftritt und zu Anämie und Gewichtsabnahme führt. Wie bei den Dünndarmkarzinomen beobachtet man einen Wechsel zwischen Verstopfungszuständen und Durchfällen. Bei einem linksseitigem Kolonkarzinom sind die Stuhlunregelmäßigkeiten von Bauchschmerzen begleitet, da der bereits geformte Stuhl das stenosierende Hindernis nur schlecht passieren kann.
Das rechtsseitige Karzinom macht über lange Zeit keine oder nur wenige Schwierigkeiten, weil der Stuhl noch weich ist und der Tumor somit kaum ein Hindernis darstellt. Manchmal treten Schmerzen direkt nach der Nahrungsaufnahme ein, ansonsten stehen lediglich die Anämiebeschwerden im Vordergrund.
Bei tiefsitzenden Tumoren im Rektumbereich zeigt sich das Symptom des "falschen Freundes", einem Stuhlabgang anstelle eines vermeintlichen Windabganges.
Sind die Karzinome so weit fortgeschritten, daß sie bereits tastbar sind, kommt es zu starken Blähungen, ungeklärten Temperaturen, Darmsteifungen, Koliken und Borborygmus (kollerndes, gurrendes Geräusch im Darm); häufig finden sich dann auch Metastasen in der Leber.
Die wichtigsten Methoden zur Früherkennung sind die Rektoskopie und Röntgenuntersuchungen.