Akupunktur/TCM

Schwierige Fragen der TCM

Herz/Gallenblase und die Gesundheit von Shén/Emotionen

Li Jie

Seit 20 Jahren unterrichte ich TCM in der westlichen Welt. Therapeuten und Schüler haben mir in dieser Zeit immer wieder komplizierte Fragen über die Theorie der TCM und die Akupunktur gestellt. Aufgrund mangelnder Informationen über die TCM-Theorie und einiger Missverständnisse in der Übersetzung bleiben viele Fragestellungen unbeantwortet. Diese Kolumne ist der Beantwortung von 81 schwierigen Fragen in der TCM und der Akupunktur gewidmet und greift dafür auf die Klassiker zurück. Sie richtet sich an Praktizierende der TCM, die tiefer in die Theorie und Weisheiten der TCM eintauchen möchten.


Das Konzept, nach dem das Herz mit Shén und die Gallenblase mit den Emotionen betraut sind, lässt sich am besten mithilfe der Klassiker erläutern.

Das Konzept des Herzens

Das Herz wird im Líng Sh Kapitel 8 als das Zàng beschrieben, das die Information über alles im Universum empfängt. Das Yì Jng bezeichnet diese Gesamtheit als Shén, auch als „Universeller Geist“ übersetzt. Es besagt, dass die unvorhersehbaren Veränderungen der universalen Gesetze Yin und Yang als Shén bezeichnet werden.
Wie im Líng Sh Kapitel 8 beschrieben, ist es der „Universelle Geist“, der während der Empfängnis von Yin-Essenz und Yáng-Essenz den Beginn eines neuen Lebens ermöglicht. Die Meinung des Autors weicht hier von bestehenden Übersetzungen vieler moderner TCM-Bücher ab, die die Entstehung von Shén der Empfängnis von Yin-Essenz und Yáng-Essenz zuordnen.
Kapitel 8 des Sù Wén beschreibt das Herz als den Kaiser im Menschen. Er ist verantwortlich für den Shén der anderen Zàng und geht auf den Universellen Geist ein. Das Herz regiert die fünf Zàng und sechs F. Wenn der Kaiser ausgeglichen ist, dann können die Zàng-F ebenfalls gesund und friedvoll sein. Falls der Kaiser unausgeglichen ist, besteht Gefahr für alle zwölf Zàng-F.
Das Herz regiert das Blut, und das Blut behaust den Shén. Wenn genügend Blut vorhanden ist und es geschmeidig fließt, dann stellt es die Friedlichkeit des Shén sicher, wie im Kapitel 32 des Líng Sh beschrieben. Tatsächlich sollte man hier, entsprechend dem Líng Sh Kapitel 71 und dem Yi Xue Ru Men von Li Dan (Ming-Dynastie), vom Perikard als „physischem Herzen“ sprechen. Die frühen Klassiker lehren uns, dass das Herz der Kaiser ist, und es ist seine Aufgabe, die Shén aller Zàng-F harmonisch in Bezug zum Universellen Geist zu bringen. Aus diesem Grund hat der Herz-Meridian keine Akupunktur-Punkte und kann laut Huáng Dì Néi Jng physisch nicht behandelt werden.

Das Konzept der Gallenblase

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Zusammenfassung

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Ausblick

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Literatur
Originalversion der Kolumne: www.lijietcm.com/lijie-publications.html
Sù Wén Kapitel 1 „Discourse of the True Heaven in High Antiquity“, shàngû tian zhen lùn
Sù Wén Kapitel 8 „Discourse on the Hidden Canons in the Numinous Orchid Chambers“, ling lán mì diân lùn
Sù Wén Kapitel 9 „Discourse on the Six Terms and on the Phenomena of the Zàng“, liù jie Zàng xiàng lùn
Líng Sh Kapitel 8 „Rooted in Spirit“, bên shén
Líng Sh Kapitel 32 „Fasting of the Ordinary Man“, píng rén jué gû
Líng Sh Kapitel 71 „Evil Visitor“, xié kè





Autor
Prof. Dr. Li Jie (NL)
TCM Classics Research Institute
www.lijietcm.com

Übersetzung
Silke Burkart
Heilpraktikerin
Frankfurt a.M. 
www.akupunktur-frankfurt-tcm.de



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Naturheilpraxis 10/2015