Chronische Krankheiten

Frauentypenaus Sicht der Säftelehre

Teil 1: Sanguinikerin und Cholerikerin

Gudrun Zeuge-Germann

Im Mittelalter stand der diagnostische und therapeutische Überbau im Kontext der Säftelehre. Bis in das 19. Jahrhundert war dies das vorherrschende medizinische Erklärungsmodell. Krankheit und Gesundheit stehen dabei primär im Zusammenhang mit den Säften. Die Einordnung der Krankheiten nach diesem Prinzip und deren Therapie ist bis heute besonders im Bereich der chronischen Krankheiten und des Stoffwechsels erfolgreich.


Bei einer Entmischung der Säfte spricht man von Dyskrasie, die man mit den jeweiligen entsprechenden antidyskratischen Verfahren zu bessern sucht.

Die Säftelehre oder Humoralpathologie hat ihren Ursprung in der Definition der vier Elemente. Diese wiederum können in ihrer Wirkweise auf alle Bereiche der Natur angewendet werden – auch auf die Medizin.

Bei den definierten Elementen sind zwei grobstofflich und zwei feinstofflich:

Sie stehen bipolar zueinander, ähnlich wie es die Monade der chinesischen Heilkunde ausdrückt, wo Yin und Yang in sich verwoben sind und erst ihre Gegensätzlichkeit die Einheit ergibt.

Den Elementen wiederum werden Eigenschaften zugesprochen, die sich mit unseren Sinnesorganen feststellen lassen:

Das Prinzip der Behandlung ist das der Gegensätzlichkeit. Haben wir beispielsweise einen grippalen Infekt auf seinem Höhepunkt, wo er sich mit Fieber, Schweiß und Absonderung von Schleim zeigt, dann ist dieser Zustand als feucht und warm zu definieren und dem Element Luft zuzuordnen.

Das Prinzip der Therapie ist die Verabreichung von umgekehrt wirkenden Medikamenten, nämlich denen, die trocken und kalt sind, um einen Ausgleich zu erzielen. Diese entsprechen bei diesem Beispiel dem Element Erde.

In der Säftelehre entspricht

Optimal wäre eine absolute Ausgeglichenheit der Elemente, was allerdings rein theoretisch ist. Haben ein oder zwei Elemente die Oberhand, sind die anderen zwangsläufig im Defizit. Alle vier zusammen ergeben immer 100% Energie. In der Säftelehre geht es um den Ausgleich, ähnlich wie in der chinesischen Heilkunde um die Regulation der Energien.

Bereits Hildegard von Bingen hatte die vier unterschiedlichen Frauentypen in Bezug auf die humoralpathologischen Eigenschaften beschrieben.

Von der „blutreichen Frau“ (Sanguinikerin)

...

Von der „gallereichen Frau“ (Cholerikerin)

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In Ausgabe 9/2015 folgt Teil 2: Phlegmatikerin und Melancholikerin.



Anschrift der Verfasserin
Gudrun Zeuge-Germann
Heilpraktikerin
Gesundheitshaus Viriditas / PhytAro – Heilpflanzenschule Dortmund
Im Karrenberg 56
44329 Dortmund
www.phytaro.de



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Naturheilpraxis 7/2015