Phytotherapie

Immortelle – Die Unsterbliche

Nicole Bayerl

Die Legende: Einer alten, griechischen Überlieferung zufolge erlitt Odysseus Schiffbruch auf der Insel Scheria (dem heutigen Korfu), die von dem griechischen Seefahrervolk der Phaiaken bewohnt wurde. Dort begegnete er Nausicaa, der jungfräulichen Tochter des Königs Alkinoos, die weithin für ihre Schönheit bekannt war. Man sagte, sie salbe ihren Körper mit einem kostbaren goldenen Öl, dem Öl der Immortelle. Die regenerativen Eigenschaften der Immortelle waren damals schon bekannt. Nausicaa schenkte Odysseus eine Phiole des seltenen Öls. Nachdem er seinen Körper damit salbte, erhielt er die Stärke und Anmut eines Halbgottes zurück und konnte seine fabelhafte Reise fortsetzen.


Die italienische Strohblume (Helichrysum italicum/Helichrysum angustifolium), auch Immortelle oder Currykraut genannt, gehört zur Pflanzenfamilie der Asteraceae/Korbblütler.

Ihr botanischer Name verdeutlicht bereits die Signatur einer Sonnenpflanze, denn helios bedeutet im altgriechischen “Sonne” und chrysos “Gold”. Die gelbe Strohblume behält ihre Farbe und ihre Form auch noch nach dem Trocknen, was ihr den Namen „die Unsterbliche“ eingebracht hat. (Lateinisch: immortalis = unsterblich).

Immortelle, das unsterbliche Kraut, gehört zur typischen Vegetation der offenen Strauchheide (Macchia und Garrigue) in Südfrankreich, auf Korsika und Sardinien. Sie wächst wild auf „sprödem Gelände“, wie Schuttplätzen, steinigen Steilküsten und am Rande sandiger Wege. Manchmal sind die bis zu 50 cm hohen Halbbüsche bestandsbildend und färben zur Blütezeit ganze Hänge goldgelb. Wenn die Hitze des Sommers die Regionen um das Mittelmeer immer mehr durchdringt, hält ihr diese langlebige Pflanze ihre aromatischen Blütenstände entgegen. Diese erfüllen die Luft mit einem würzigen Duft nach Honig, Heu und Blütenpollen.

Napoleon Bonaparte, zu dessen Lieblingsblumen die italienische Strohblume gehörte, behauptete, sie schon kilometerweit vor der Küste seiner Heimat Korsika riechen zu können.
Nur 14 der rund 500 Arten der Gattung Helichrysum sind ursprünglich in Südeuropa beheimatet. Die meisten Arten stammen von der Südhalbkugel, aus Nordwestafrika und Kleinasien.

Die bedingt winterharte, ausdauernde Staude ist immergrün, mit kugelförmigen, doldentraubigen, gelben Blüten und lanzettlichen Blättern und riecht bei Regen oder beim Zerreiben nach Curry. Die Blütezeit reicht von Mai bis August.

In dieser Zeit sieht man Männer und Frauen mit Handsicheln im Dickicht knien, um die kleinen gelben Blüten zu ernten. Um sie herum stehen große Körbe, gefüllt mit Immortellen, die darauf warten, abgewogen und zur Destillationsanlage gefahren zu werden.

Die Essenz der Immortelle hat eine blassrötliche Farbe und duftet balsamisch, holzig und warm. Sie ist so vielschichtig, dass man immer wieder neue Nuancen entdeckt, wie etwa einen Hauch von Kamille oder getrockneten Früchten. In ihrem Duft ist spürbar die Wärme der Sonnenstrahlen eingefangen.

Ätherische Unterschiede

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Chemische Zusammensetzung

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Hilfreiche Inhaltsstoffe

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Körperliche Indikationen

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Seelische Indikationen

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Qualitätskriterien

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Literatur:
Monika Werner/Ruth von Braunschweig: Praxis Aromatherapie, Haug-Verlag 2006
FORUM Nr. 21/2002 Düfte der Garrigue

Anschrift der Verfasserin:
Nicole Bayerl
Heilpraktikerin
Pfarrer Huber Str. 22
82223 Eichenau

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Naturheilpraxis 2/2013