FACHFORUM

Antimon – Das große Scheidemetall

Michael Schlimpen

Alchemie wird nach wie vor von einem mystischen Schleier umhüllt, doch halten die romantischen Vorstellungen der Realität stand? Im Rahmen der Spagyrikausbildungen an der Phytaro Heilpflanzenschule in Dortmund konnten wir mit Thomas Wienecke, einem erfahrenen Praktiker, einige Experimente durchführen. Im Laufe der letzten zwei Jahre ist daraus die Idee entstanden, neben einer reinen Spagyrik-Ausbildung auch Module in praktischen Arbeiten anzubieten, weil die Faszination der Teilnehmer diese Nachfrage entstehen ließ.


Außer im Forschungskreis Alchemie gibt es nicht viele gute Veröffentlichungen zu diesem Thema, und auch sonst werden kaum niveauvolle Workshops oder gar Ausbildungen angeboten.

Was aber fasziniert so an der praktischen alchemistischen Arbeit? Aus meiner Sicht ist es das Erleben des zu bearbeitenden Stoffes, das Mit-Erleben des Prozesses der Verarbeitung, bis eine fertige Essenz oder Tinktur entstanden ist. Man bekommt einen viel tieferen Zugang zu den Verfahren, aber auch zu den Pflanzen und Metallen selbst, mit denen man nachher in der Praxis arbeitet.

In den Workshops geht es nicht darum, Arzneimittel selbst herzustellen, die später in der Praxis Anwendung finden, allein schon, weil das gesetzlich nicht erlaubt ist, sondern hauptsächlich, um die Herstellung zu erfahren und einen tieferen Zugang zu den Ausgangssubstanzen zu bekommen.
Eine der faszinierendsten Substanzen ist das Antimon.

Geschichte und Fundorte

Den Sulphur kennt jeder von uns, auch von Gold und Silber machen viele Therapeuten Gbrauch, aber in unseren Aus- und Weiterbildungen stellen wir immer wieder fest, dass zu Antimon nicht viel abgespeichert ist. Und dabei ist gerade das Antimon eines der potentesten Heilmittel überhaupt.

Basilius Valentinus, ein der Legende nach Benediktinermönch aus Erfurt, der meist ins 15. Jahrhundert, also noch vor Paracelsus datiert wird, hat den Triumphwagen des Antimon (erschienen 1604 als Druck in Leipzig) geschrieben und dort viele heilsame Rezepte mit und aus Antimon veröffentlicht.

Hochreines Antimon (Antimongehalt max. 92%) wird auch Paradocrasit genannt, kommt aber nur an bisher drei bekannten Fundorten weltweit vor (im Westen von Nordamerika und Australien1).

Im Buch „Die Heilkunst mit Metallen“2 lesen wir, dass Ita Wegmann, eine Mitarbeiterin Rudolf Steiners darauf verweist, dass die Stätte der qualitativ reinsten Antimonfunde im Burgenland liegt, während Rudolf Steiner selbst auf die Mysterieneinweihungsstätte Gilgamesch hinweist, die ebenfalls im Burgenland in der Nähe dieses Bergwerkes liegt. Die Reste dieses Bergwerks findet man heute noch zwischen den zwei Rittergütern Schloss Bernstein und Schloss Lockenhaus.

Chemie und historische Anwendungen

Stibnit, also der Grauspießglanz, ist Antimonsulfid; Dieses ist die Hauptverbindung von Antimon und wird an über 2500 Orten weltweit gefunden. Interessant ist hier bereits die gesellige Verbindung zum Schwefel, was direkt die Vermutung nahelegt, dass auch das Antimon etwas mit Ausleitung und Entgiftung zu tun hat.

Praktisches Arbeiten

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Mittelbild

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Spagyrische Anwendung heute

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Anmerkungen:
1 Quelle: Mindat.org
2 Dagmar Maria Uecker: Die Heilkunst mit Metallen, Erasmus Grasser Verlag, 2004
3 Anmerkung des Verfassers

Literatur:
- Hornfischer, Daniel: Löwe und Phönix, J. Kamphausen Verlag, 1998
- Zitate von Rademacher und von Bernus aus den Kompendien der Fa. Soluna

Anschrift des Verfassers:
Michael Schlimpen
Heilpraktiker
Gesundheitscenter Heupenmühle
53539 Kelberg-Zermüllen

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Naturheilpraxis 2/2013