Das blaue Wunder

von Thomas Krummer

„Wirklich blau oder violett ist er eigentlich nicht, der Lavendel. Schaut man sich ein Feld mit echtem Lavendel mal genauer an, so findet man Farbschattierungen von weiß, grau, blau, violett, rot, ja sogar fast schwarze Blüten findet man.
Woher dann die Bilder mit dem schönen lila Lavendelfelder kommen? – Hierbei handelt es sich um Lavandin, eine Hybride.

Es gibt nämlich verschiedene Lavendel – Arten. Die wichtigsten sind:

Lavendel stammt von dem lateinischen Wort „lavare“ ab, was waschen oder reinigen bedeutet.
Verbindet man sonst doch mit Lavendel die Säckchen gegen Motten aus Oma´s Kleiderschrank oder Oma´s Lavendelwasser, verbirgt sich hinter dem Lavendel ein wertvoller Helfer für die Praxis.

Der echte Lavendel

Botanisch gesehen handelt es sich hierbei um Lavandula angustifolia (früher wurden auch die Synonyme Lavandula officinalis oder L. vera verwendet). Der echte Lavendel bildet einen 30-50cm hohen halbkugelförmigen Halbstrauch und zählt zur Familie der Lippenblütengewächse. Die unteren Stängelanteile sind verholzt; die Blätter schmal lanzettlich. Die einzelnen Lippenblüten Blüten stehen in einer vielblütigen Rispe, die im Juli voll erblühen. Diesen echten Lavendel findet man in Frankreich im Vallée de la Drôme Diois, in der Drôme Provencale und im Vaucluse – Gebiet. Von hier stammen die besten Qualitäten. Aber überall auf der Welt (Bulgarien, China, Russland, Spanien und Kroatien) wird Lavendelöl produziert, wobei Duft und Qualität fast immer nicht so besonders gut sind.

Frankreich produziert jährlich etwa 40-50 Tonnen Lavendelöl, in koventionellem und immer mehr in kontrolliert-biologischem Anbau. Die früher verbreitete Wildsammlung ist aufgrund des enormen Arbeitsaufwandes fast komplett verschwunden.

Im Anbau unterscheidet man zwei Qualitäten. Zum ersten gibt es den Lavendel fein. Manchmal erhält er auch den Zusatz „de population“, was darauf hin deutet, das die Pflanzen aus Samen (durch Aussaat) gewachsen sind (generative Vermehrung). Dabei variieren die einzelnen Pflanzen in Größe, Farbe und Duft. Aber durch diese Variation ist auch die Vielfalt der Inhaltsstoffe größer – immerhin über 300 Bestandteile des Lavendelöls sind bisher bekannt.

Als zweites gibt es den Lavendel Mailette. Die Pflanzen werden hier durch Stecklinge (vegetative Vermehrung) gewonnen. Die einzelnen Pflanzen unterscheiden sich später kaum, und so ist auch Breite der Inhaltsstoffe geringer.

Für die Gewinnung von einem Kilogramm ätherischem Lavendelöl benötigt man etwa 120kg Blütenrispen.

Der Speik-Lavendel

Der Lavandin

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Literatur:
Das Wissen um die Heilkräfte der ätherischen Ölen, Enz Margrit, Joy-Verlag, ISBN 3-928554-41-7
Heilende Düfte, Fischer-Rizzi Susanne, AT-Verlag
der virtuelle Hortus medicus

Bezugsquelle:
Aroma Corner Neukirchen Fachhandel für ätherische Öle in Osmopraktiker® –Qualität
Riebelsdorferweg 7, 34626 Neukirchen
Tel.: 06694 - 91 15 40



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