FACHFORUM

Rotwein-Konkurrenz: Die Apfelbeere (Aronia melanocarpa)

von Peter Germann

Die Apfelbeere gehört zu den Rosengewächsen, stellt keine großen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit, zeigt sich aber trotzdem sehr ertragsreich. Man kann sogar so weit gehen, sie zu den best nutzbarsten Obstarten zu zählen.

Außerdem sind Blüten und Strauch sehr frosthart und der Stoffwechsel in der Lage, Produkte zu produzieren, welche für Insekten übel riechen und schmecken. Da der Strauch so von Parasiten verschont bleibt, muss bei der Aufzucht auch nicht mit Pflanzenschutzmitteln gearbeitet werden.
Wenn geringe Bodenansprüche, Frostresistent, Verzicht auf Pestizide und hoher Ertrag schon alleine diese in unseren Breiten relativ unbekannte Obstart attraktiv machen, kommt noch ein hoher phytotherapeutischer Stellenwert dazu.
Die Frucht ist eine erbsengroße, herbsüße, violettschwarzbraune Beere, welche durchaus Ähnlichkeit mit einem Apfel aufweist. Diese hat unter anderem die sekundäre Pflanzenstoffgruppe der Anthocyane / Anthocyanidine an Bord, eine aromatische Verbindung aus der Gruppe der Flavonoide darstellen. Sie kommen ebenso in der Blaubeere, der Himbeere oder der blauen Traube vor, aus der Rotwein hergestellt wird. Letzt genannter ist bekannt geworden als „French Paradox“.
Mit diesem Begriff bezeichnet man die beobachtete niedrige Herz- Kreislauf-Mortalität bei Franzosen, trotz hohen Verzehrs von tierischen Eiweißen und Fetten in Form von Butter und Käse. Vergleicht man die Zufuhr von Anthocyanen mit unterschiedlichen Beerensorten, dann stellt sich, laut Krebsforschungszentrum Heidelberg, die Apfelbeere als besonders interessant heraus.

Der Anthocyangehalt diverser Früchte, bezogen auf 100 Gramm Frischgewicht, ergibt sich wie folgt:

Apfelbeere 800 mg
Süßkirsche 180 mg
Blaue Traube 165 mg
Blaubeere 165 mg
Brombeere 160 mg
Himbeere 40 mg
Erdbeere 30 mg

Eine Kapsel enthält 85 mg Extrakt, was eine Menge von 5,66 Gramm der Apfelbeeren ausmacht. Die Tagesdosis dieses Präparates, eingestuft als Nahrungsergänzungsmittel, ist mit drei mal einer Kapsel angegeben, was im Indikationsfall aber gesteigert werden kann.

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Anschrift des Verfassers:
Peter Germann
Heilpraktiker
Köln-Berliner-Str. 9
44287 Dortmund-Aplerbeck



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Naturheilpraxis 07/2005