Serie: ANTI-AGING

OM–Orthomolekulare Medizin - Versuch einer Standortbestimmung
Therapeutische Ansatzpunkte

von Gerhard Brand

4. Folge: Die Krise der Schulmedizin – welche Chance bietet die Orthomolekulare Medizin?

“Die medizinische Forschung hat so enorme Fortschritte gemacht,
das es praktisch überhaupt keinen gesunden Menschen mehr gibt.”

(Aldous Huxley, 1894 – 1963)

3. Folge

In Anbetracht dieser vermeintlichen Paradoxie muss nochmals kurz Bezug genommen werden auf den Vater der Abendländischen Medizin, ja der modernen Medizin überhaupt, auf Hippokrates. Hippokrates hat bekanntlich die Heilkunst, die selbst keine Wissenschaft darstellt, von der Philosophie abgetrennt und versucht, die Grunderfahrungen des Menschen über Gesundheit und Krankheit in eine natürliche Erklärung zu bringen. Das Grundmuster dieser nun wissenschaftlichen Medizin ist die Natur – “die Physis”. So bedient sich die Schulmedizin aller naturwissenschaftlichen Fächer wie Physik, Physiologie, Mathematik, Chemie, Biologie, Molekularbiologie, Genetik etc. als Grundlage. Schulmedizin ist daher angewandte Naturwissenschaft (Ohlenschläger). Die dramatische Erhöhung der Lebenserwartung seit ca. 150 Jahren durch bessere Hygiene, Impfungen, die weitgehende Beherrschung von Akutkrankheiten und schier unvorstellbare chirurgische Techniken weckten sogar die Illusionen, ein Sieg über alle Krankheiten sei nur eine Frage der Zeit. Dennoch steht in den Industrieländern die Medizin vor einem Desaster unvorstellbaren Ausmaßes.

Die Hälfte aller Erkrankungen in den modernen Industrienationen ist auf Fehl- und Überernährung zurückzuführen (siehe später: Die fünfte Todsünde). Nach Angaben der Deutschen Gesundheitshilfe (DGH) stirbt in unserem Land jeder Zweite an den Folgen von Herzinfarkt oder Schlaganfall, jeder Vierte erliegt einem Krebsleiden. Die Zahl der Zuckerkranken explodiert weltweit einer Epidemie gleich. Bei der Häufigkeit von Altersdiabetes rangieren wir Deutschen in Europa neben Finnland in der Spitzengruppe. Seit kurzem zählt auch die Osteoporose laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den zehn bedeutendsten ernährungsbedingten Erkrankungen. Die erfolgreiche Behandlung dieser chronischen Krankheitsprozesse ist aber weitaus schwieriger und komplexer als die Therapie akuter Erkrankungen. Diese Problematik kann man als “Krise der Schulmedizin” bezeichnen.

In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts erkannten amerikanische Wissenschaftler vorwiegend im Umkreis von Linus Pauling, dem Vorreiter und Namensgeber der OM, dass ein Mangel an Vitaminen und anderen lebenswichtigen Mikronährstoffen für den permanenten Anstieg dieser Krankheiten maßgeblich verantwortlich ist (Linus Pauling war bekanntlich kein Arzt, sondern Chemiker, sein zweiter Nobelpreis war ein Friedensnobelpreis wegen seines Eintretens gegen die atomare Aufrüstung der USA). OM ist somit eine naturwissenschaftlich ausgerichtete Medizin, die in Forschung und Lehre den gleichen Kriterien unterworfen ist wie die sogenannte Schulmedizin. OM ist deshalb keine alternative Medizin und findet aus diesem Grunde vorwiegend als komplementäre Medizin Anwendung. Dennoch unterscheidet sich OM in den wesentlichen Therapieansätzen nachhaltig von den monomanen, mechanistischen, ja beinahe stupiden Therapieansätzen einer reinen Symptombehandlung, wie sie in der klinischen Medizin üblich ist.

Nach den Kriterien der OM ist hierzu erforderlich:

OM – Bessere Gesundheit in allen Lebensphasen

OM und Schwangerschaft

Die Serie Anti-Aging wird forgesetzt mit: Folge 5: Kindheit und Jugendjahre)

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Gerhard Brand
Sauerbruchstr. 8
81377 München



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