Blätter für klassische Homöopathie

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie

Gutartige Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane

Referat Therapeutengesprächskreis der DGKH 2000 in Moos

von Roger Rissel

Fortsetzung aus Naturheilpraxis 3/2001

Symptomatik

Die Symptomatik der Endometriose ist sehr uneinheitlich und macht es daher schwer sie zu diagnostizieren. Als Leitsymptom gelten zyklusabhängige, diffuse Schmerzen im Bauchraum, besonders prämenstruelle, die mit Einsetzen der Menses verschwinden. Blutungsstörungen, besonders eine sekundäre Dysmenorrhoe gehören zu den Symptomen der Endometriose. Sterilität ist ein weiteres Symptom, da bei 35-50% der Sterilitätspatientinnen eine Endometriose gefunden wird. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) treten auf bei einer Endometriose der Scheide oder besonders durch die narbig verheilten Endometrioseherde (Verwachsungen) im Bauchraum.

Die Symptome der seltenen extragenitalen Endometriose wie Schmerzen bei der Darmentleerung und rektale Blutungen, Schmerzen beim Harnen (Dysurie) und zyklische Hämaturie, zyklischer Bluthusten oder rezidivierender Spontanpneumothorax sind abhängig von ihrer Lokalisation.

Therapie

Therapeutisch gibt es die Möglichkeit der medikamentösen Behandlung oder die Chirurgie.

Die Pharmakotherapie wird durchgeführt mit Gestagenen, die einen hypoöstrogenen Zustand bewirken. Mit dem Testosteron-Derivat Danazol wird die Ovulation und die Steroid-Biosynthese gehemmt, was wiederum zu einer hypoöstrogenen Situation im Körper führt. Die Therapie mit GnRH-Analoga, die als Depotinjektion verabreicht wird kommt es zu einer Funktionsruhe des Ovars mit der Nebenwirkung der Wechseljahrssymptomatik. Das große Problem dieser hormonellen Therapie sind die starken Nebenwirkungen, welche eine zeitliche Begrenzung auf max. 6 Monate bedingen.

Die Patienten sprechen mit sehr unterschiedlichem Erfolg auf diese Therapie an, was man damit erklärt, dass die Endometrioseherde anders als das uterine Endometrium auf die Hormonveränderung reagiert, was im Versuch belegt ist und an unterschiedlicher Konzentration und Verteilung der Hormonrezeptoren der Endometriosezellen liegt. Bei schlechtem Ansprechen auf die Therapie ist dann das chirurgische Eingreifen indiziert.

Tab. 2 Jetzt sind wir am Ende der klinischen Betrachtungen angelangt, und ich freue mich ihnen nun einen Fall darstellen zu können den mir unsere Kollegin Bettina Luck zur Verfügung gestellt hat. Es ist der Fall einer Patientin, die an einer Endometriose leidet, und sie werden sehen können, wie nützlich das vorangehende klinische Wissen sein kann um die Angaben der Patientin gut verstehen zu können.

Kasuistik

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Anschrift des Verfassers:
Roger Rissel
Friedrich-Naumann-Str. 24
55131 Mainz

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