Blätter für klassische Homöopathie

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Klassische Homöopathie

Gutartige Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane

Referat Therapeutengesprächskreis der DGKH 2000 in Moos

von Roger Rissel

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, das Thema meines Referates ist Myome des Uterus und die Endometriose. Zu Beginn ist es mir wichtig. Ihnen eine Einführung über die hormonellen Regelungen im Körper der Frau zu geben. Weiter folgt dann eine Systematik der gutartigen Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane, bevor ich zu den Hauptthemen kommen werde.

Die Lebensphasen der Frau

Im Leben einer Frau können Kindheit, Pubertät, Geschlechtsreife, Klimakterium und Senium unterschieden werden. In diesen Lebensabschnitten sind unterschiedliche hormonelle Situationen bestimmend.

Die Kindheit mit dem niedrigsten Spiegel an Geschlechtshormonen weist nur direkt nach der Geburt Besonderheiten auf, die auf die Einwirkung der mütterlichen Östrogene zurückzuführen sind. Es kommt bei dem Neugeborenen zu einer okkulten endometrialen Blutung (nur bei 3% der Neugeborenen wird diese bemerkt) und selten zu einem Milchfluss der sog. Hexenmilch.

In der Pubertät bewirkt eine zunehmende Östrogenbildung die Entwicklung zur geschlechtsreifen Frau mit der Ausbildung der weiblichen Körperformen und -Proportionen. Diese Lebensphase beginnt ca. mit dem 8. LJ und endet mit dem 18. LJ.

In der Pubertät unterscheidet man:
Telarche ab 9./10. LJ = Beginn der Entwicklung der weiblichen Brust
Pubarche ab 10./11. LJ = Wachstumsbeginn der Achsel- und Schambehaarung
Menarche 13. LJ = erste Monatsblutung

Vor 150 Jahren lag das Auftreten der ersten Monatsblutung noch um das 15. LJ und hat sich seither in der westlichen Welt um 2 Jahre nach vorne verschoben. Natürlich handelt es sich bei diesen Altersangaben um statistische Mittelwerte, deren Kenntnis allerdings für uns Homöopathen wichtig ist, da ein deutlich verfrühtes oder verzögertes Auftreten der ersten Menses ein wichtiger Hinweis zur Mittelfindung sein kann. Bei Hahnemann CK Bd.1 Seite 82 heißt es in der Liste der Symptome der manifesten Psora:
"Die Monatsreinigung zögert zu entstehen nach dem fünfzehnten und späteren Jahren...".

Die Zeit der Geschlechtsreife ist durch die biphasische Östrogen- und Gestagenproduktion bestimmt, die sich im Monatszyklus ausdrückt. Abweichungen vom regelrechten Verlauf sind für unsere Arbeit von großer Wichtigkeit.

Das Klimakterium liegt zwischen dem 45. und dem 55. LJ. Die Menopause liegt im Mittel bei 50,5 Lebensjahren. Getrennt durch die Menopause (=letzte Monatsblutung) unterscheidet man die Prä- und die Postmenopause. Die Beschwerden in der Postmenopause sind bedingt durch die abnehmende Östrogenbildung und betreffen Gemüt, Vegetativum, Metabolismus und Soma der Frauen.

Im Senium liegt der Geschlechtshormonspiegel wieder im Minimum. Diese Übersicht macht sehr deutlich, wie stark hormonelle Einflüsse das Leben einer Frau begleiten.

Die Wirkungen der Sexualhormone

Es sind drei Hormongruppen, die ich ihnen hier vorstellen werde.

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Literatur am Schluß

Anschrift des Verfassers:
Roger Rissel
Friedrich-Naumann-Str. 24
55131 Mainz

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