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Was tun bei Rheuma?

Resumee
Mit rheumatischen Erkrankungen wird der Heilpraktiker in seiner Praxis sehr häufig konfrontiert. Den Patienten geht es hierbei vor allem darum, eine Alternative zu finden, da einerseits die Schulmedizin nur eine überwiegende Schmerztherapie, respektive Immunsuppression anbieten kann und andererseits die Antirheumatika respektive Immunsuppressiva mit sehr starken Nebenwirkungen belastet sind.

Nun was ist Rheuma?
Rheuma ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen. Sie betreffen vor allem den Bewegungsapparat. Zu diesen gehören die Gelenke des Körpers, Muskeln, Bänder und Sehnen, welche die Gelenke bewegen, Knochen und Knorpel, welche dem Körper Festigkeit geben und Schleimbeutel, welche den Druck von Außen auf die Gelenke mindern.

Wichtigste Krankheitszeichen des Rheumas sind Schmerz und eingeschränkte Funktion von Teilen dieses Bewegungsapparates, meist natürlich der Gelenke.

Oftmals schmerzt ein Gelenk, ohne dass äußere Auffälligkeiten bestehen. Einer solchen Arthralgie liegt dann meist ein degenerativer Prozess zugrunde im Sinne einer Arthrose.

Ist hingegen ein Gelenk entzündet, so spricht man von Arthritis, wobei sich hier die typischen Zeichen einer Entzündung wie Rubor, Tumor, Calor, Dolor und Funktio laesa zeigen.

In seltenen Fällen betrifft das Rheuma neben dem Bewegungsapparat auch die inneren Organe = viszerale Form.

Gab es Rheuma schon in alten Zeiten?

Rheuma gehört zu den ältesten Erkrankungen überhaupt. Schon die 20-30 Meter lange Wirbelsäule der Dinosaurier war vom Verschleiß betroffen, wie entsprechende Funde gezeigt haben. Auch an ägyptischen Mumien wurden an Gelenken und Wirbelsäule schwere Verschleißerscheinungen gefunden. Die Gicht wird bereits im Talmud beschrieben. König Asa von Judah (915-875 v. Chr.) war offenbar von ihr befallen.

Die Bechterew-Krankheit soll schon die Untertanen der Pharaonen 3000 Jahre v.Chr. betroffen haben. Über das erste Auftreten der rheumatoiden Arthritis in der Geschichte streitet sich die Wissenschaft noch. Hippokrates, der griechische Arzt, differenzierte die Gicht von anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen.

Die sanfte Therapie beim Rheuma
Die Naturheilpraxis kann bezüglich rheumatischer Erkrankungen eine echte Alternative bieten. Sieht man von wenigen Patienten ab, welche sich a priori einer naturheilkundlichen Behandlung unterziehen, so kommt für viele unsere Alternative erst dann zum tragen, wenn andere Therapien nicht zufriedenstellend waren, oder aber synthetische Antirheumatika reduziert, respektive abgesetzt werden wollen.

Bei einer Vielzahl jener Patienten, welche mich mit rheumatischen Beschwerden in meiner Praxis aufsuchen, konnte ich mit dem biologischen Antirheumatikum Salicort R und dem Externum Histajodol der Fa. Kattwiga recht gute Ergebnisse erzielen.

Zusammensetzung von Salicort-R:
Salix alba Urtinktur Analgetikum
Colchicum D4 akute und chronische Gicht, Urikosurikum
Ledum D2 Wirkung auf rheumatische Erkrankungen, Gicht, Lumbago
Rheum Urtinktur Galle anregend, ausleitend
Rhus tox. D3 Histiotrope Wirkung auf mesenchymales und fibröses Gewebe
Gnaphalium D2 Rheumatische Neuralgien, Ischias, Lumbago
Bryonia D2 Rheumatische Erkrankungen
Arnica D2 Wirkung auf das Bindegewebe bei lokalen Entzündungen
Sulfur D4 Stoffwechselbeeinflussung in Zellen und Geweben besonders im Mesenchym

Aus der Vielzahl der behandelten Patienten hier ein interessanter Fall:
Patient, weiblich, 65 Jahre, kommt wegen wandernden Gelenkschmerzen in die Praxis. Diese Gelenkschmerzen, so berichtet die Patientin, manifestieren sich im Schulter-, Hüft-, Knie- und Ellenbogengelenk. Die Anamnese ergibt, dass die Patientin früher häufig an Tonsillitiden litt. Was die Schmerzintensität angeht, so ist diese im Frühling und Herbst besonders ausgeprägt. Derzeit wird von der Patientin ein indometacinhaltiges Antirheumatikum (l00 mg/d) eingenommen.

Diagnose: Rheuma
Verordnung: 3 * tgl. 25 Tr. Salicort R, perkutan Histajodol-Einreibung und wöchentlich eine Autohämotherapie

Verlauf:
Das Beschwerdebild der Patientin bleibt zunächst stationär. Dann, in der dritten Behandlungswoche, kommt es erstmals zum Nachlassen der Schmerzsymptomatik. Die Indometacin-Dosis wird daraufhin auf 50 mg/d reduziert, was, wie die Verlaufsbeobachtung zeigt, keinerlei negative Folgen für die Patientin hat. In der achten Behandlungswoche sind die Gelenke der Patientin weitgehend indolent. Was den Bewegungsradius dieser angeht, so hat jener signifikant zugenommen. Die Dosis des Antirheumatikums wird jetzt auf 25 mg reduziert. Eine sechs Wochen später erfolgende Konsultation dokumentiert den durch die Therapie erreichten Status. Die Patientin ist, abgesehen von geringen Residuen, faktisch beschwerdefrei. Das Antirheumatikum wird nun ganz abgesetzt, obige Verordnung jedoch beibehalten. Wie die weitere Verlaufsbeobachtung zeigt, ist das Zustandsbild der Patientin unverändert gut.

Schlussbetrachtung
Beobachtungen aus der Praxis zeigen, dass Patienten mit rheumatischen Erkrankungen sehr gut auf die oben aufgeführte Therapie ansprechen. Signifikant bei der Behandlung war die schon nach relativ kurzer Zeit eintretende Reduktion der Gelenk- und Weichteilschmerzen sowie eine bemerkenswerte Zunahme der Mobilität.

Dem Therapeut steht somit ein sanftes Therapiekonzept gegenüber rheumatischen Erkrankungen zur Verfügung, welches zugleich der Maxime naturheilkundlichen Denkens, im Sinne von "nihil nocere", vollumfänglich gerecht wird.

Hp. P. Schwarz Weil am Rhein

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Naturheilpraxis 10/99