Industrie und Forschung

Mit natürlichem Vitamin E gegen Herz- und Kreislauferkrankungen

Werner Kleiner

Zusammenfassung
Herz-/Kreislauferkrankungen nehmen in den Industrieländern seit Jahrzehnten in der Statistik der Todesursachen die Spitzenposition ein. Die Gründe dafür sind allgemein bekannt:

Weitere Risikofaktoren sind Bluthochdruck und Diabetes.

Im folgenden wird die Entstehung der Arteriosklerose aus heutiger Sicht dargestellt und ein biologischer Weg aufgezeigt, der "Arterienverkalkung" auf ganz einfach zu vollziehende Weise vorzubeugen.

Wie entsteht Arteriosklerose?
Zur Arteriosklerose kommt es durch einen komplexen, erst in den letzten Jahren weitgehend aufgeklärten biochemischen Prozeß. Am Anfang steht die Interaktion der im Körper allgegenwärtigen, im Stoffwechsel entstehenden freien Radikale (bestimmte, sehr reaktive Atomgruppierungen) mit ungesättigten Fettsäuren und LDL- Partikeln (Lipidperoxidation).

Makrophagen nehmen das oxidativ veränderte LDL auf und wandeln sich in Schaumzellen um. Durch Ansammlung der Schaumzellen bilden sich Plaques (fest haftende Ablagerungen) an der Arterienwandung. Das oxidierte LDL wirkt stark toxisch auf die Zellen der Umgebung und schädigt das Gefäßendothel sowie die glatten Muskelzellen. Das geschädigte Endothel hat Zellwucherungen und Thrombozytenaggregation im Gefolge. Das Wachstum der glatten Muskelzellen des Gefäßes gerät außer Kontrolle und der Abbau gealterter Zellbestandteile ist gestört. Die Intima ist durch lokale Ödeme geschwollen; es bilden sich vermehrt saure Mukopolysaccharide. Des weiteren kommt es zu Fibrinogen- und Albuminablagerungen und zu erhöhter Kollagen- und Elastinsynthese. Die Ablagerungen sind inhomogen und unregelmäßig; das Lumen ist starken Schwankungen unterworfen, was die Instabilität erhöht. Die befallene Lokalisation ist u.a. von Hämodynamik und Blutviskosität abhängig. Je nach der Lokalisation und dem Grad der Verengung sind die möglichen Folgen:

Die wichtigsten reaktiven Sauerstoffspezies ("freie Radikale") sind das Superoxidradikal und das Hydroxylradikal. Sie entstehen z.B. durch enzymatische Prozesse von molekularem Sauerstoff unter Mitwirkung mitochondrialer und mikrosomaler, Elektronen übertragender Systeme und NADPH abhängige Sauerstoffreduktion in Granulozyten und Makrophagen.

Die Radikale schädigen u.a. in Nukleinsäuren die Basen Thymin und Guanin, außerdem kommt es zu Strangbrüchen. Typische Auslöser von Genmutationen. Können die Strangbrüche nicht von den Reparaturenzymen beseitigt werden, so kommt es zu Chromosomenveränderungen.

Bestimmte Aminosäuren sind besonders empfindlich gegen oxidative Veränderungen, so dass sich die biologische Aktivität eines Enzyms oder Strukturproteins wesentlich verringern kann.

Die Kumulation solcher Schäden im Laufe des Lebens dürfte eine Erklärung der altersbedingten Veränderungen der Organe, insbesondere der Haut und des Bindegewebes sein.

Besonders die Membranlipide weisen umfangreiche Schädigungen auf, die zu Lipidperoxiden führen. Je nach Lage und Größe der Plaques führt die fortschreitende Sklerosierung des Blutgefäßes zu Mangeldurchblutung, d.h. mangelnder Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie zu einer defizitären Entsorgung der Stoffwechselprodukte. Lokale Nekrosen, z.B. des Myokards, sind die Folge. Mit natürlichem Vitamin E gegen Herz- und Kreislauferkrankungen Das Vitamin E wurde 1922 von Evans und Bishop als Antisterilitätsfaktor entdeckt; es kommt in vielen Pflanzenölen vor. Heut fasst man eine Gruppe von Stoffen mit Vitamin E-Wirkung unter dem Begriff Tokopherole zusammen. Es handelt sich um wasserunlösliche, fettlösliche ölige Flüssigkeiten, die. stabil gegen Hitze sind. Vitamin E wirkt nach heutigen Erkenntnissen sehr vielseitig:

In Tierversuchen mit Vitamin E-freier Nahrung wurden Ratten steril (unterdrückte Entwicklung der Keimdrüsen). Bei anderen Tierarten wirkt es auf Kreislauf, Skelett oder Nervensystem.

Bei Mensch und Tier kommt es bei Vitamin E-Mangel zu Muskeldystrophie. Das Vitamin wird im Fettgewebe gespeichert und ist in Hypophyse, Nebennieren, Uterus und Testikeln angereichert.

Das natürliche Vitamin E wird aus Pflanzen- und Pflanzensamenölen gewonnen; es hat eine höhere biologische Aktivität als synthetisch hergestelltes Tocopherol. Aufgrund der oben dargestellten Zusammenhänge ist natürliches Vitamin E geradezu prädestiniert, dem Arterioskleroserisiko und damit Herz- und Kreislauferkrankungen wirksam und nebenwirkungsfrei vorzubeugen. Ein geeignetes Präparat ist Vitazell® E 600 (Köhler Pharma GmbH, Alsbach), das 600 I.E. natürliches Vitamin E je Kapsel enthält.

Literatur:

Baltes, W., Lebensmittelchemie, Springer-Verlag
Römpp, Chemie Lexikon, Thieme-Verlag
Löffler-Petrides, Physiologische Chemie, Springer-Verlag
Fey-Otte, Wörterbuch der Kosmetik, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart
Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch; Verlag de Gruyter

Anschrift des Verfassers:
Werner Kleiner
Am Dachsbau 3
49377 Vechta

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Naturheilpraxis 09/99