FACHFORUM

Für die Gesundheit:
Grüntee statt Schwarztee

von Bruno Vonarburg

Historiker Chinas und Indiens haben miteinander bei der Frage expliziert, ob der Teestrauch (Camellia sinensis) aus ihrer eigenen Heimat stamme. Die Chinesen erzählen sich, dass in uralter Zeit dem Kaiser Sheng-nung beim Aufkochen von Wasser zufällig ein paar Blätter eines nahestehenden Baumes in den Kessel herabfielen. Daraufhin habe das heiße Wasser einen geradezu göttlichen Duft verströmt. Vom Geschmack sehr beeindruckt, soll der Kaiser anschließend dieses bekömmliche, unerwartete Rezept, den Blätteraufguss, an seine Untertanen weiterempfohlen haben. Dieses löste dann im Volk große Begeisterung aus.

Die Inder dagegen behaupten, Tee sei als Getränk schon seit Tausenden von Jahren in Bengalen bekannt gewesen, ehe ein buddhistischer Mönch namens Dharma im 6. Jahrhundert, die ersten Teesträucher nach China brachte. Diese Version wird bisweilen höchst malerisch ausgeschmückt: Auf einer Reise, die der Mönch nach China unternahm, gelobte er, sein ganzes Leben der Betrachtung Gottes zu weihen und nicht einmal zu schlafen. Doch nach monatelanger schlafloser Zeit übermannte ihn eines Tages die Müdigkeit dermaßen, dass er unabwendbar einnickte. Als er voller Schrecken nach einiger Zeit wieder erwachte, nahm er sich vor, es nie wieder soweit kommen zu lassen. Um das erneute plötzliche Einschlafen verhindern zu können, schnitt er sich in heroischer Weise die Augenlider ab. Die abgetrennten Lider warf er zu Boden, doch sofort wuchs an dieser Stelle ein grüner, wohlduftender Strauch hervor. Auf diese Weise habe Indien China den Tee zum Geschenk gemacht.

Die Wissenschaft neigt heute dazu, den Indern recht zu geben, denn es scheint, als wüchsen in Assam mehr Teearten als in jedem anderen Land. Zwar erzeugt China heutzutage mehr Tee als sein Rivale, doch in Indien ist der Export bedeutend größer. Der Weltbedarf ist anhaltend im Steigen begriffen, d.h. heute wird mehr Tee auf der Erde getrunken als jedes andere Getränk, mit Ausnahme des Wassers selbst. Die Beliebtheit erklärt sich durch die sanfte Kombination der Inhaltsstoffe: Tannin, Koffein (Thein) und ätherischen Ölen, die im Tee enthalten sind. Der große japanische Verfechter der Teezeremonie, Kakuzo Okakura, strich vor allem die Vorteile im Vergleich mit anderen Getränken heraus: "Tee kennt weder den Hochmut des Weins, das Selbstbewußtsein des Kaffees noch die Einfalt des Kakaos."

Tee in Kultur und Handel

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Nur das Blatt

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Fermentation zu SchwarzteeSchwarzteesorten

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Botanische Merkmale

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Begegnung in der Natur

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Grüntee-Kultur

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Tips zum Sammeln

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Heilwirkung des Grüntees

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Verwendung von Grüntee

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Anschrift des Verfassers:
Bruno Vonarburg
Hechtstr. 2
CH-9053 Teufen AR

Diesen Bericht in vollem Umfang finden Sie in 'Naturheilpraxis' 9/99..

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Naturheilpraxis 09/99