Industrie und Forschung

Die Leber und deren therapeutische Beeinflussung mit Aminosäuren

Erkrankungen der Leber
Eine besondere Gefahr besteht darin, wenn eine akute Lebererkrankung als solche, welche in der Regel ausheilt, in eine chronische Form übergeht und somit persistiert. So kann beispielsweise eine akute Hepatitis in eine chronische Form übergehen, welche wiederum eine Leberzirrhose nach sich ziehen kann, welche dann lebensbedrohlich ist. Auch viele andere Lebererkrankungen können, sollten sie chronisch werden, zu einer Leberzirrhose führen. Die Vorstufen der Zirrhose sind zahlenmäßig bedeutender als die Leberschrumpfung selbst. Wichtig bei allen Lebererkrankungen ist es, diesen in den Vorstadien zu begegnen, d.h. therapeutische Maßnahmen so z.B. mit Polilevo zu ergreifen, welche den Übergang eines akuten Stadiums in ein chronisches verhindern.

Schema der Lebererkrankungen
Die Aminosäuren Arginin, Ornithin und Citrullin - Bausteine für eine intakte Leberfunktion.

Das alimentär zugeführte Eiweiß wird durch die seitens des Pankreas sezernierten Proteasen in Aminosäuren gespalten, welche dann via Pfortader zur Leber gelangen. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Bauchspeicheldrüse der mächtigste Enzymproduzent unseres Körpers ist. Alkoholabusus als solcher schädigt primär das Pankreas und erst sekundär die Leber.

Ein Teil der in die Leber gelangten Aminosäuren werden zum Aufbau von neuen Proteinen verwendet so z.B.:

Spezielle Aminosäuren sind für den Ablauf der Entgiftungsprozesse unentbehrlich. Einer dieser hepatischen Entgiftungsvorgänge ist der Harnstsoffzyklus, wobei das aus dem Eiweißstoffwechsel frei werdende, hochgiftige Ammoniak in Harnstoff überführt und somit über die Nieren ausgeschieden wird. Die Aminosäuren Arginin, Ornithin und Citrullin, wie sie im Präparat Polilevo enthalten sind, spielen eine kardinale Bedeutung im Harnstoffzyklus, da durch sie die Ammoniakmetabolisierung zu Harnstoff verbessert und somit die Entgiftungsfunktion der Leber, welche ja vitale Bedeutung hat, unterstützt wird.

Der Harnstoffzyklus wurde erstmals im Jahre 1932 von Krebs und Henseleit postuliert. Sie beobachteten, dass durch geringe Zugabe von Arginin, Ornithin und Citrullin an Leberstückchen die Bildung von Harnstoff aus Ammoniak gesteigert wurde.

Die Leberkur mit Polilevo
Ist die Leber überlastet, so hat dies Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Viele meiner Patienten unterziehen sich deshalb einer Leberkur mit Polilevo, da durch sie die Regeneration des Organs unterstützt wird und somit der Körper schnell seine Vitalität und Leistungsfähigkeit wiedergewinnt.

Kasuistik 1
Patient männlich, 52 Jahre, erkrankte im Jahre 1993 nach einer Auslandsreise an Hepatitis B. Der Patient konsultiert mich erstmals im Frühjahr 1994 und klagt über Inappetenz, Leistungsabfall und Müdigkeit. Die von mir veranlasste Blutuntersuchung ergibt eine leichte Erhöhung der Transaminasen.

Diagnose: Leberinsuffizienz
Therapie: Kurmäßige Anwendung von Polilevo über einen Zeitraum von 9 Wochen, d.h. in den ersten 6 Wochen 3 x 2 Drg./die und in der 7. - 9. Woche 3 x 1 Drg./die. Zusätzlich bekam der Patient wöchentlich eine Polilevo-Injektion.

Verlauf:
Der Patient spricht erstaunlich gut auf die Therapie an, denn bereits in der vierten Behandlungswoche ist ein Rückgang der Müdigkeit und eine Zunahme des Appetits zu beobachten. Im weiteren Behandlungsverlauf tritt die Vitalität und die damit zusammenhängende Leistungsfähigkeit immer mehr in den Vordergrund. Die zu Ende der Therapie durchgeführte Laboruntersuchung ergibt keine Erhöhung der Transaminasen mehr. Dem Patient wird empfohlen, die Leberkur im nächsten Frühjahr zu wiederholen.

Kasuistik 2
Patient männlich, 45 Jahre, Hotelier, konsultiert mich im Herbst 1997 erstmals in meiner Praxis. Der Patient berichtet über Müdigkeit, Nausea und Leistungsabfall. Die Anamnese ergibt, dass der Alkoholkonsum des Patienten aus beruflichen und gesellschaftlichen Gründen erhöht ist. Bei der Palpation ist eine prallelastische Leber festzustellen und die Laboruntersuchung ergibt eine Erhöhung der Gamma-GT (52 U/L). Dem Patient wird zur Temperenz geraten.

Diagnose: Alkoholinduzierte Fettleber
Therapie: Wie oben
Verlauf:
Der Patient scheint gut auf die Therapie anzusprechen, denn bereits in der dritten Behandlungswoche ist ein Rückgang der Beschwerden zu beobachten. Die zu Beginn der Behandlung bestehende Müdigkeit weicht immer mehr einer in den Vordergrund tretenden Vitalität. Gegen Ende der Therapie ist die Leber nicht mehr palpabel und die Gamma-GT hat sich, wie die Blutuntersuchung zeigt, auf 18 U/L reduziert. Dem Patient wird geraten, sich weiterhin in Temperenz zu üben und die Kur jährlich zu wiederholen.

Résumé
Beobachtungen in der Praxis zeigen, dass eine Lebertherapie im Vorfeld, dies entspricht auch der naturheilkundlichen Denkweise, durchaus sinnvoll sein kann, da akute Lebererkrankungen in chronische Verlaufsformen übergehen können.

Bei der in meiner Praxis durchgeführten Leberkur ist es immer wieder eindrucksvoll, wie rasch auf die subjektiven und objektiven Symptome der Patienten Einfluss genommen werden kann. Die zu Beginn der Behandlung, bei vielen Patienten erhöhten Transaminasenwerte, hatten sich gegen Ende der Therapie fast ausschließlich normalisiert.

Was die subjektiven Beschwerden anbelangte, so waren diese oftmals schon in der sechsten Behandlungswoche behoben.
Die meisten Patienten empfanden die Leberkur als eine Steigerung und Verbesserung ihrer Lebensqualität.

Hp. P. Schwarz
Weil am Rhein

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Naturheilpraxis 06/99