Fachforum

Lycopin

von Christine Reinecke

Das Pflanzenpigment Lycopin hielt Einzug in die westliche Welt um das Jahr 1529, als der Aztekenkönig Montezuma dem spanischen Eroberer Hernando Cortez als Gastgeschenk einige Tomaten überreichte. Die an Mexico angrenzenden Länder Texas, Neumexico, Arizona und Californien übernahmen die aztekische Pflanze und bauten sie an und von hier aus verbreitete sie sich in die damalige alte Welt.

Schon im Jahre 1554 wurde die Tomate in Italien erstmals erwähnt und bildet seit dem 16. Jahrhundert das Grundnahrungsmittel der mediterranen Ernährung, die dadurch sehr lycopinreich ist.

Die Tomate, die Montezuma in den Händen hielt, war gelb gefärbt; erst nach einigen Jahrzehnten der Kultivierung bildete sie ihre seitdem charakteristische rote Farbe aus.

Dass manche Teile der Pflanzen bunt gefärbt sind, liegt an dem großen Anteil von natürlichen Pflanzenpigmenten, den Carotinoiden. 600 verschiedene Carotinoide sind im Pflanzen- und Bakterienreich bekannt; 40 davon finden sich in der täglichen Nahrung des Menschen. Der menschliche Darm hat Resorptionsschranken für den Großteil der Nahrungscarotinoide errichtet: nur 12 davon werden aufgenommen und lassen sich in Plasma und Geweben bestimmen. Die wichtigsten davon sind das a- und das b-Carotin, Lutein, Zeaxanthin, b-Kryptoxanthin und Lycopin.

Zusammenfassung

Obwohl Lycopin schon seit über 400 Jahren Bestandteil, der mediterranen wie auch der mitteleuropäischen Ernährung ist, wurde es erst während der vergangenen 6 - 8 Jahre für die wissenschaftliche Forschung entdeckt. Einige Charakteristika machen es als Präventionsmittel vor Zivilisationserkrankungen interessant: seine ungewöhnlich hohe Quenching-Eigenschaft gegenüber Sauerstoffradikalen und seine fehlende Vitamin A-Aktivität, die dazu führt, dass das gesamte, im Organismus vorhandene Lycopin für eine Carotinoid-Funktion bereitsteht.

Für Lycopin sind folgende physiologische Besonderheiten beschrieben: der Lycopinstatus wird nicht durch Rauchen oder Alkoholkonsum beeinflusst (wie es bei anderen Carotinoiden möglich ist), auch der Bodymass-Index hat keinerlei Einfluss auf den Gehalt an Lycopin. Das Geschlecht spielt bei der Bestimmung des Plasmawertes keine Rolle - Frauen und Männer erreichen gleiche Plasmawerte. Bei Entzündungen oder HIV-Infektionen ist der Lycopinstatus immer deutlich erniedrigt, trotz adäquater Zufuhr. Die lycopinreichsten Gewebe im Körper stehen unter hormoneller Kontrolle: Hoden, Nebenniere und Prostata. Wie genau die Hormone im Wechselspiel mit Lycopin speichern und Lycopinstatus stehen, ist noch unklar und bedarf weiterführender Untersuchungen.

Bei der Krebsvorbeugung scheint Lycopin einen organspezifischen Effekt der Risikoreduktion auszuüben. Nur zusammen mit anderen Antioxidantien, die gemeinsam in Obst und Gemüse vorliegen und sich gegenseitig in ihrer Wirkung ergänzen, ist eine wirkungsvolle Prävention möglich.

Eine antioxidantienreiche Ernährung würde dafür sorgen, dass das Risiko für Krebserkrankungen, für Gefäßerkrankungen und für die altersbedingte Makuladegeneration gering bleiben würde. Doch die Realität sieht oft anders aus: die heutigen Ernährungsgewohnheiten sind auf schnellen Genuss, Zubereitung von fremder Hand und Rückgriff auf Vorräte der Kühltruhe oder Konserve geprägt. Es empfiehlt sich deshalb, für den Schutz jeder Zelle wie auch für die Prävention täglich eine Kapsel mit den wichtigsten Antioxidantien* zusätzlich zu der normalen Ernährung aufzunehmen.

* Enthalten in OxyLyc® von Wörwag Pharma GmbH & Co, Böblingen

* 1 Kapsel OxyLyc® enthält:

225 mg Vitamin C, 50 mg Selenhefe (entsprechend 50 ug natürlichem Selen), 36 mg Vitamin E (natürlichen Ursprungs), 3,33 mg Provitamin A (11,1 mg Betatene 30 %, Gemisch aus natürlichen Carotinoiden) und 2 mg Lycopin (aus natürlichem Tomatenextrakt).

Anschrift der Verfasserin:
Dr. Christine Reinecke
Diplom-Biologin
Wichernweg 12
70378 Stuttgart

Diesen Beitrag in vollem Umfang finden Sie inNATURHEILPRAXIS Nr. 6/99.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis / Zum nächsten Artikel

 

 

Naturheilpraxis 06/99