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Waren es die Frischzellen?

von R.M. Konrad und H.A. Schöttler

Bei der, bis dahin völlig gesunden, 21 Jahre alten Frau (C.D.) entwickelten sich im Februar/März 1996 erstmals etwa 15 bis 30 Sekunden dauernde, mehrfach in der Stunde auftretende, myokloniforme Zuckungen des rechten Armes und Beines und des linken Armes. Die Patientin befand sich in der 6. Schwangerschaftswoche. Einmal kam es zu einem Grand Mal-Anfall.

Bei unauffälligem Kernspintomogramm des Kopfes ergaben liquorchemische Untersuchungen 4/3 Zellen, Pandy zweifach positiv, Eiweiß 29 mg/dl. Der Delpich-Index war mit 6,6 deutlich erhöht. Die oligklonale Banden stellten sich positiv dar; im Alpha-EEG mit paroxysmalen Phänomenen, von generalisierten, linksbetonten Theta-Wellen. Aufgrund dieses Befundes wurde die Diagnose einer S.S.P.E. (subakuten sklerosierenden Panenzephalitis) des Stadium II. gestellt. Sie wurde in einer neurologischen Klinik 4 Wochen behandelt, anschließend von März 97 bis Februar 98 in einem Hospiz untergebracht. Hier wurde sie von ihren Eltern als Pflegefall nach Hause geholt. Zeitgerecht wurde ein gesunder Knabe geboren. Im Verlaufe der Jahre 1996 und 1997 kam es zu einer Progredienz des Leidens mit Gehunfähigkeit und völliger Pflegebedürftigkeit (Unfähigkeit alleine sich zu waschen, zu essen, anzuziehen).

Neurologisch fand sich eine Reduzierung der Blinkreflexe; der Palmamentalreflex war positiv. Rigor im Bereich des rechten Armes, sowie eine Dystonie im Bereich der rechten Hand. Spastisch ataktisches Gangbild mit Fallneigung. Ausgeprägte Myoklonien. In psychischer Hinsicht fanden sich Hinweise für Auffassungs-, Aufmerksamkeits-, und Konzentrationsstörungen. Ausgeprägte Störungen des Lang- und Kurzzeitgedächtnisses, deutlicher Sprachzerfall. Ein neurologisches Gutachten aus April 1997 beschreibt die Kranke als dauernd pflegebedürftig. Aufgrund des über ein Jahr sich hinziehenden Krankheitsbildes wurde eine Heilung nicht mehr in Betracht gezogen.

Im Dezember 1997 stellte sich die Patientin zur Frischzellen-Übertragung vor. Sie wurde von ihren Eltern im Rollstuhl gefahren. Psychisch war sie freundlich. Ein Gespräch mit ihr zu führen war nicht möglich. In aller Hinsicht war sie auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen. Sie war stuhl- und harnkontinent. Gegenüber der letzten neurologischen Untersuchung war keine Befundänderung zu erkennen. Blutchemisch keine Besonderheit.

Zwei Monate nach der Frischzellen-Übertragung (1/98) konnte die Patientin wieder selbst essen, sich waschen, auch begann sie langsam wieder zu gehen.

Wegen der positiven Entwicklung nach der Frischzellen-Übertragung kamen die Eltern im Februar 99 wiederum zu einer Frischzellen-Kur, dabei zeigte sich ein frappierender Entwicklungssprung. Die junge Frau, jetzt 24-jährig, konnte mühelos gehen, ohne Stockhilfe, auch Treppen auf- und absteigen (Abbildung). Keine Probleme beim Essen, beim Waschen. Eine Betreuung war von Seiten der Eltern nicht mehr nötig. PSR und ASR normal auslösbar, Armreflexe beidseits normal. Keine Myoklonien, Diadochokinese unauffällig, EKG unauffällig.

In psychischer Hinsicht war sie noch etwas kindlich, konnte aber an Unterhaltungen teilnehmen. Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis sowie Merkfähigkeit für Zahlen haben nach Aussage der Eltern deutlich zugenommen.

Die Patientin erhält 2 x eine halbe Tablette Carbamazepin, 2 x eine halbe Tablette Rivotril,1 halbe Tablette Lioresal täglich. Bei der subakuten sklerosierenden Panenzephalitis handelt es sich um eine progrediente, in der Regel tödlich verlaufende, neurologische ZNS-Störung, die Monate, meistens Jahre, nach einer Maserninfektion auftritt und durch geistigen Abbau, Myoklonien und Krampfanfälle gekennzeichnet ist. Da es aber auch Spontanheilungen gibt, die aber meist mit körperlichen und psychischen Defekten einher gehen, ist nicht ohne weiteres zu entscheiden, ob die Frischzellen Ursache der positiven Entwicklung waren. Auffällig ist die enge zeitliche Besserung des Krankheitsbildes, innerhalb von 2 Monaten nach der Frischzellenübertragung.

Prof. Dr. med. R.M. Konrad
Dipl.-Ing. H.A. Schöttler
Drachenfelsklinik
Am Spitzenbach 16
53604 Bad Honnef

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Naturheilpraxis 04/99