Industrie und Forschung

Rudolf Schönheimer-Medaille 1999

Verleihung der Rudolf-Schönheimer-Medaille 1999 an Kuno Lichtwer und Prof. Dr. med. Eberhard Betz

Blaubeuren, 5. März 1999. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arterioskleroseforschung, Prof. Dr. med. Markolf Hanefeld, Dresden, hat bei der Tagung im Heinrich-Fabri-Institut Blaubeuren die Rudolf Schönheimer-Medaille an Kuno Lichtwer, den Gründer der Lichtwer Pharma, und an Prof. Dr. med. Eberhard L. Betz, den Ehrenvorsitzenden der Arteriosklerose-Gesellschaft, verliehen. Die Verleihung fand in festlichem Rahmen statt. Die hohe Auszeichnung würdigt die Lebensleistung der beiden Ausgezeichneten und ihre Verdienste um die Deutsche Gesellschaft für Arterioskleroseforschung. Kuno Lichtwer, der sich um die Arterioskleroseforschung mit vielfältigen Forschungsanregungen und als Sponsor der Arteriosklerose-Gesellschaft verdient gemacht hat, wurde 1931 in Berlin-Kreuzberg geboren. Ab 1951 studierte er Biologie und Chemie an der Freien Universität Berlin. 1960 begann seine außergewöhnliche Laufbahn in der Arzneimittelindustrie: Als Außendienstmitarbeiter bei Penicillin, Dauelsberg & Co. und danach bei Sandoz, lernte er das Pharmageschäft von der Pike auf kennen. Ab 1971 ist er in ungewöhnlicher Personalunion Wissenschaftlicher und Marketingleiter bei Thiemann in Lünen und danach bei Dr. Mann in Berlin. Als Kuno Lichtwer 1981 die Firma Dr. Mann verließ, gründete er mit seiner Frau Christa zusammen die Lichtwer Pharma GmbH.

Das Unternehmen verlegte sich auf eine Palette pflanzlicher Präparate, die es zunächst nur im OTC-Markt bewarb. Die rasante Expansion des neuen Unternehmens dürfte auf der ausgezeichneten Markt- und Menschenkenntnis der beiden Gründer beruhen. Kwai entwickelte sich zum führenden Knoblauchpräparat weltweit. Heute beschäftigt Lichtwer Pharma etwa 400 Mitarbeiter.

Kuno Lichtwer formulierte die Vision seines Unternehmens so: "Pflanzliche Arzneimittel sollen wieder ein selbstverständlicher Teil der Schulmedizin werden. Pflanzliche Arzneimittel können weitaus wirksamer sein, als man es bisher wusste. Man muss sie nur genau erforschen. Das taten wir - und tun wir weiterhin." Nicht zuletzt durch die wissenschaftliche Initiative von Lichtwer Pharma sind pflanzliche Arzneimittel auch für den ärztlichen Verordner interessant geworden.

Die Deutsche Gesellschaft für Arterioskleroseforschung hat mit Prof. Dr. med. Eberhard L. Betz einen der Gründerväter der Gesellschaft geehrt. Der Ausgezeichnete wurde 1926 in Holzhausen (Hessen) geboren und begann 1947 als einer von 26 (!) Studenten sein Medizinstudium in Marburg. Seine Dissertation zum Themenbereich "Herzinsuffizienz" legte er 1953 vor. 1959 erhielt Dr. med. Eberhard Betz ein Stipendium der Deutschen Forschungsgesellschaft zur Erforschung der Myokarddurchblutung. 1962 wurde er Assistent am Marburger Institut für Physiologie und arbeitete dort vor allem über den Gehirnstoffwechsel. 1967 als Extraordinarius nach Tübingen berufen, wurde Eberhard Betz 1970 ordentlicher Professor und Direktor des Physiologischen Institutes. Neben seinen über 500 wissenschaftlichen Arbeiten ist der Ehrenvorsitzende der Arteriosklerose-Gesellschaft auch als Autor belletristischer Bücher hervorgetreten.

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Naturheilpraxis 05/99