Das Herz

Das Herz - Das Organ der Selbsterkenntnis

von Olaf Rippe

"Wie die Sonne auf die Erde wirkt, so wirkt das Herz auf den Leib"
Paracelsus (1493 bis 1541)

Zur Zeit des Paracelsus war das Herz noch die Heimat der Seele. René Descartes, der im Herzen eine Maschine sah, war noch nicht geboren und unser mechanistisches Weltbild somit Zukunft.

Aber selbst im heutigen Zeitalter der Handys und des Internets zeugt der Volksmund noch von der Verbundenheit des Herzens mit unseren Seelenzuständen.

Wir kennen beherzte, herzliche und herzlose Menschen. Im Gespräch schütten wir unser Herz aus. Besonderes liegt uns am Herzen. Erinnerungen bewahren wir im Herzen auf. Sorgen fallen wie ein Stein vom Herzen. Kummer bricht einem das Herz und schon so mancher hat sein Herz verloren. Besonders deutlich ist die menschliche Gestik: Wenn wir zu jemanden über uns sprechen und dabei auf uns deuten, dann berühren wir unsere Brust auf Herzhöhe.

Der Mensch identifiziert sein Selbst also mit seinem Herzen, deshalb bezeichnet man es in der hermetischen Heilkunde auch als "Ich-Organ". Empfindlich wie ein Seismograph reagiert es auf jede Veränderung der Stimmungslage.

Wenn man bedenkt, daß 50 % der Todesursachen in der westlichen Welt Herz-Kreislauferkrankungen sind, dann scheint dieser Seismograph bei den meisten Menschen ein permanentes Erdbeben anzuzeigen. Die Ursachen liegen in der Entfremdung des Menschen von der Natur und in der Verdinglichung natürlicher Prozesse. Seitdem der Mensch die Götter aus der Natur verbannte und er nicht mehr ihrer Weisheit folgt, ist sein Herz einsam geworden. Die mangelnde Zwiesprache von Mensch und Natur läßt das Herz bluten, bis es erschöpft zusammenbricht. Hinzu kommt die Hektik unserer Zeit, von Husemann passend "Angina temporis" genannt, in der selbst das schnellste Herz irgendwann auf der Strecke bleiben muß.

Folgende kleine Geschichte soll dies unterstreichen: Ein alter Indianer fuhr zum ersten Mal in seinem Leben mit einem Auto. Nach einigen Kilometern wurde er unruhig und bat den Fahrer anzuhalten. Er stieg aus, setzte sich an den Straßenrand und fing an zu beten. Schließlich wurde der Fahrer ungeduldig und forderte den alten Mann auf, wieder einzusteigen. Dieser antwortete: "Ich muß erst warten, bis meine Seele nachkommt".

Herzerkrankungen sind also keine mechanischen Defekte, sondern ein Ausdruck unserer seelischen Befindlichkeit. Sie entstehen, wenn die Lebensweise nicht der inneren Wahrheit entspricht und sie keinem natürlichen Rhythmus folgt.

Das Herz als Sonnenorgan

Die Heilmittel des Herzens

1. Tonika
2. Stoffe mit regulierender Wirkung auf Blutdruck und Herzrhythmus
3. Sedativa
4. Antisklerotika
5. Das Sonnenmetall Gold

Literatur:
Bott, Victor: Anthroposophische Medizin Bd. 1 und 2; Haug Verlag 1982
Husemann, Wolf: Das Bild des Menschen als Grundlage der Heilkunst Bd. 1, 2 und 3; Verlag Freies Geistesleben, 1986
Madejsky, Margret; Rippe Olaf: Heilmittel der Sonne; Peter Erd Verlag, 1997
Madejsky, Margret: Schlangen in Mythos und Heilkunst; Naturheilpraxis 11/97
Rippe Olaf: Pflanzen und ihre kosmischen Heilkräfte; Naturheilpraxis 10/97
Rippe, Olaf: Die vier göttlichen Wurzeln der Existenz; Naturheilpraxis 10/98
Schramm, Henning M.: Heilmittel - Fibel zur anthroposophischen Medizin; Novalis-Verlag 1997
Selawry, Alla: Metall-Funktionstypen in Psychologie und Medizin; Haug Verlag 1991
Vogel, Heinz-Hartmut: Die vier Hauptorgane; Verlags GmbH Bad Boll 1995
Wagner Hildebert; Wiesenauer Markus: Phytotherapie; Gustav Fischer Verlag 1995

Anschrift des Verfassers:
Olaf Rippe
Heilpraktiker
Hiltenspergerstr. 35
80798 München
Tel.: 089 / 2725902

Diesen Beitrag in vollem Umfang finden Sie n Naturheilpraxis 4/99.

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