FACHFORUM

Mar del Plata-Erklärung:
Nein zur Gentechnik

Delegierte aus über 60 Ländern, die die weltweit führenden Organisationen des "ökologischen Landbaus vertreten, haben auf der 12. Wissenschaftskonferenz der International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM, Internationale Förderung der ökologischen Landbaubewegungen) in Mar del Plata, Argentinien, am 19. November folgende Erklärung verabschiedet:

"IFOAM ruft die Regierung und Regulierungsbehörden in der Welt auf, sofort den Gebrauch von gentechnisch veränderten Organismen und Produkten in Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktionen zu verbieten; denn dieser bringt mit sich:

- inakzeptable Bedrohungen der menschlichen Gesundheit
- negative und irreversible Auswirkungen auf die Umwelt
- Freisetzung von Organismen, die nicht mehr rückholbar sind
- Entzug des Rechtes auf Wahlfreiheit sowohl für Landwirte als auch die Verbraucher
- Verletzung von grundlegenden Eigentumsrechten der Landwirte und Gefährdung ihrer ökonomischen Unabhängigkeit
- Anwendung von Praktiken, die mit den Prinzipien einer nachhaltigen Landwirtschaft, wie IFOAM sie definiert, unvereinbar sind."

IFOAM fördert die ökologische Landwirtschaft als eine solide und nachhaltige Alternative zur gegenwärtig üblichen intensiven Landbaupraxis. Die Mitgliedsorganisationen, zu denen die deutschen Öko-Landbauorganisationen gehören, werden diese Kampagne national und auf lokaler Ebene unterstützten, damit die gemeinsame Zielsetzung erreicht wird.

IFOAM hat 740 Mitgliedsorganisationen und assoziierte Mitglieder weltweit, die ihren Sitz in über 100 Länder haben. Sie vertreten alle Bereiche des ökologischen Landbaus einschließlich landwirtschaftlicher Erzeugung, Zertifizierung, Verarbeitung, Handel und Wissenschaft.

Wissenschaftskonferenzen der IFOAM werden alle zwei Jahre abgehalten. Die Konferenz in Mar del Plata fand zwischen dem 16. und 19. November in Argentinien statt. Die nächste Konferenz ist für August des Jahres 2000 in Basel, Schweiz, geplant.
Gentechnik wurde während der Konferenz als Hauptthema deutlich, das eine der größten Bedrohungen für die Menschheit, für die Umwelt und die globale Gesundheit in der gesamten Agrargeschichte darstellt.
Die internationale Öko-Landbaubewegung ist entschlossen, den Konsumenten das Recht auf Wahl zu bewahren, welche Nahrungsmittel sie verzehren.

Die Nahrung soll frei von gentechnischer Kontamination sein; man sieht sich aber einer wachsenden Bedrohung entsprechender Verunreinigung durch den Abbau von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen gegenüber.

Weltweit werden inzwischen auf über 40 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Kulturpflanzen angebaut. Gemeinsam sollte es den engagierten Gruppierungen gelingen, die Regierungen auf die massive Opposition gegen gentechnische Veränderung im landwirtschaftlichen Bereich hinzuweisen.

Weitere Informationen:
- Bernward Geier, IFOAM Head Office Tel. 06853-5190, Fax 06853-30110
email: ifoam@t-online.de

- Dr. Manon Haccius
AGÖL-Geschäftsführung
Tel. 06155-2081, Fax 06155-2083 email: AGOEL@t-online.de.

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Naturheilpraxis 02/99