Sexualität

Sexuelle Krisen in Beziehungen

Ein Beitrag von Agnes-Isabel Pahl

Sexuelle Krisen gehören zu den größten Gefahren für glückliche Beziehungen. Allerdings auch zum Alltag für fast alle Paare. Dabei bieten sie aber auch die Chance, sich mit der Körperlichkeit bewusst auseinanderzusetzen und dadurch zu einer erfüllteren Partnerschaft zu finden.


Krise! Welche Krise?
Jeder Paartherapeut wird bestätigen, was sich auch in den Statistiken für die häufigsten Trennungsursachen widerspiegelt (1): Sexualität spielt fast immer eine Rolle, wenn Paare auseinandergehen. Sei es als Hauptargument („der Sex ist eingeschlafen“) oder als Indiz („wir haben uns auseinandergelebt“, „unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe“ …).
Ab welcher Schwelle die Sexualität in der Beziehung als krisenhaft wahrgenommen wird, ist individuell höchst unterschiedlich. Bei einer Frequenz, die manche schon als Magerkost empfinden, fühlen andere sich überfüttert. Leider ist die Intimsphäre für viele auch im Gespräch immer noch eine Tabuzone, so werden immer wieder verstohlen Vergleiche des eigenen Sexlebens mit Statistiken gezogen. Dabei übersieht man oft, dass solche Statistiken meist auf Umfragen beruhen, die gerade in Bezug auf Sexualität mit erheblichen Unsicherheiten und Fehlerquoten verbunden sind. Eines scheint aber inzwischen belegt zu sein: Die Mär, dass mehr Sex eine Beziehung automatisch glücklicher macht, ist widerlegt. Neuere Studien zeigen, dass diejenigen Paare am glücklichsten sind, die einmal pro Woche miteinander schlafen. (2) Luthers berühmtes Zitat „In der Woche zwier schadet weder ihm noch ihr“ müsste also 500 Jahre nach der Reformation dringend reformiert werden.
Wer auf Statistiken schielt, um wahrgenommene Defizite im eigenen Liebesleben zu bestätigen, orientiert sich aber immer automatisch an Mittelwerten. Seltsam, dass das so oft der Fall ist, sonst möchte man doch eher alles andere als Durchschnitt sein. Für das Beziehungsglück viel wichtiger als die Quantität dürfte doch letztlich die Qualität der sexuellen Begegnungen sein. Aber bitte nicht schon wieder statistisch erfragt in der Orgasmusfrequenz, sondern höchst subjektiv und unmessbar erspürt in der Intensität und dem Wohlgefühl.
Egal ob oft, selten, heftig oder zärtlich – zur Krise wird das alles nur, wenn es als zu oft, zu selten, zu heftig oder zu zärtlich empfunden wird.

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Gründe für zu wenig Sünde

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Symptom oder Ursache?

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Neue Lust statt alter Frust

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Verfasserin
Agnes-Isabel Pahl, Heilpraktikerin, Psychotherapeutin (HPG)
Lindwurmstraße 149 RGB
80337 München 
Kontakt: www.hp-pahl.de

 

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Naturheilpraxis 07/2017