Sexualität

Lustkiller Stress

Libidoverlust und Anorgasmie bei der Frau

Ein Beitrag von Margret Rupprecht

„Wo keine Freiheit ist, wird jede Lust getötet“, schrieb Goethe in seinem Frühwerk „Die Laune des Verliebten“ und berührt damit eine Problematik, die besonders für die sexuelle Erlebnisfähigkeit von Frauen eine große Rolle spielt: Zu viele Zwänge im Privaten und Beruflichen wirken sich bei ihnen stärker als bei Männern negativ auf das sexuelle Lustempfinden aus.


Viel ist über den weiblichen Orgasmus spekuliert worden, vor allem seit Freud, und viele Spekulationen sind überholt, vor allem die Gleichsetzung von Orgasmusfähigkeit und seelischer Reife. „Die Fähigkeit, einen Orgasmus zu erleben, ist bei der Frau ebenso wenig Gradmesser für seelische Reife, Gesundheit oder Liebesfähigkeit wie beim Mann eine ungestörte Potenz. Sowohl seelisch schwer gestörte, liebesunfähige als auch psychotische Frauen sind oftmals durchaus orgasmusfähig. Andererseits können manche relativ ausgeglichene, liebesfähige Frauen keinen Orgasmus, also keinen ekstatischen Höhepunkt erleben, sondern eher eine lustvolle friedliche Entspannung und damit auch zufrieden sein.“ (Uexküll) Frauen – und ebenso Männer – mit Libido- und Orgasmusproblemen sind also in den meisten Fällen eines jedenfalls nicht: neurotisch.

Auch wenn Freud das vor hundert Jahren noch ganz anders sah und dieses Vorurteil über Jahrzehnte durch die Fachliteratur geisterte.

Das Wort Orgasmus kommt vom altgriechischen „orgao“ und bedeutet „mit Lust anschwellen“. Die sexuelle Erlebnisfähigkeit hat sehr viel mehr mit dem Grad an erlebbarer Lebenslust auch in anderen Lebensbereichen als nur dem sexuellen zu tun. Der Orgasmus ist ein ekstatisches, aus der Norm heraustretendes Erleben, das in den asiatischen Schriften zur Liebeskunst als Einheitserleben beschrieben wird. Die Sicherheit seines kontrollierten Ich-Empfindens kann aber nur loslassen, wer sich in einer Tiefe getragen weiß. Und genau hier liegt das Problem. Denn bei Frauen ist der Orgasmus weit weniger „mechanisch“ auslösbar als beim Mann und stattdessen stärker von guten ­psychischen Umgebungsbedingungen abhängig. Das hat auch mit der Entwicklung von Selbst­bewusstsein und einer sensiblen Selbstwahrnehmung zu tun.

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Abhängig vom Lebensalter

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Fehlende Geborgenheit

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Unbewusste Angst vor Schwangerschaft

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Naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten

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Orthomolekulare Medizin

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Verfasserin
Margret Rupprecht, Heilpraktikerin, ­Medizinjournalistin
Hohensalzaer Straße 6 a
81929 München
www.quinta-essentia.info

 

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Naturheilpraxis 07/2017