FACHFORUM

Klassische Homöopathie bei Patienten mit multipler Sklerose (II)

Ein Beitrag von Roger Rissel

Im April dieses Jahres kam Norma Gäbler zum zweiten Mal nach Mainz, um bei den Seminartagen für klassische Homöopathie über ihre Kenntnisse die Krankheit multiple Sklerose (MS) betreffend und ihre Erfahrungen mit Patienten, die an MS erkrankt sind, zu berichten.


Konventionelle Therapieoptionen

Norma Gäbler stellte zu Beginn des Seminars die konventionellen Therapieoptionen bei MS (multipler Sklerose) vor. Einen großen Raum gab sie hier den Arzneimitteln für die Basistherapie und deren Nebenwirkungen. Primär werden Beta­interferone und Glatirameracetat (Copaxone®) angewendet. Neben diesen Injektionspräparaten gibt es seit 2011 auch oral anzuwendende Arzneimittel zur Basistherapie der MS. Es sind dies Fingolimid (Gilenya®), Teriflunomid (Aubagio®) und die Fumarsäure (Tecfidera®). Die monoklonalen Antikörper Daclizumab (Zinbryta®), Alemtuzumab (Lemtrada®) und andere neu zugelassene oder in der Zulassung befindliche Arzneimittel stehen als Zweitlinientherapie zur Diskussion, wenn die Basistherapie mit Interferonen, Glatirameracetat und den oralen Therapeutika keine befriedigende Wirkung zeigt.

Neben spezifischen Nebenwirkungen einzelner Wirkstoffe haben alle eine Schwächung der Infekt­abwehr gemeinsam. Die problematischste Nebenwirkung ist in diesem Zusammenhang die progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML). Sie wird mit der Aktivierung des JC-Virus in Verbindung gebracht, und zwar durch die diesen Arzneimitteln eigene Immunsuppression.

Die Referentin machte auf die Broschüre „Immuntherapien der Multiplen Sklerose 2008“ (1) aufmerksam. Die von einem Team um den Neurologen Christoph Heesen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erstellte Information geht auch darauf ein, wie viele Patienten von den jeweiligen Therapien profitieren. Sie zeigt, dass nur ein Teil der Patienten einen Nutzen aus den Therapien zieht. Auch von einer hochdosierten Cortison-Behandlung beim akuten Schub profitiert nur einer von vier Patienten. Die Referentin machte auch auf die große Bedeutung der Physiotherapie für MS-Patienten aufmerksam.

Krankheitsverlauf

Die Verlaufsformen der MS können sehr unterschiedlich sein. Manche Patienten erleiden nur einen einzigen Schub, andere häufige oder anhaltende Krankheitsschübe, die eine Eskalations­therapie anzeigen, bei der Zytostatika und Immun­suppressiva eingesetzt werden. Neben Patienten ohne Einschränkungen gibt es solche, die vielfältige körperliche und kognitive Beschwerden haben. Diese unterschiedlichen Verlaufsmöglichkeiten verunsichern und ängstigen die Patienten. Auch die Entscheidung für eine mit Nebenwirkungen belastete Basistherapie ist sowohl von Therapeuten- als auch von Patientenseite durch die Ungewissheit, wie die Krankheit verlaufen wird, geprägt.

Diagnostik

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Fazit

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Verfasser
Roger Rissel, Heilpraktiker
Martin-Wohmann-Straße 17
65719 Hofheim am Taunus

 

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Naturheilpraxis 07/2017