Haut und Haare

Das Feldstiefmütterchen

Ein sanfter Allrounder für die Haut

Ein Beitrag von Sabine Ritter

Das Feldstiefmütterchen (Viola tricolor) ist eine alte Heilpflanze, die nicht nur Hauterkrankungen effektiv lindern kann. Ihren antientzündlichen Eigenschaften verdankt sie ein breites Einsatzgebiet bei Wunden und Ulzerationen der Haut, aber auch bei Akne, Ekzemen, Juckreiz, Sonnenbrand oder Psoriasis. Der angenehme Geschmack der Blüten hat Feinschmecker darüber hinaus inzwischen zu allerlei Rezepten inspiriert.


Erstmals erwähnt 1485 im „Garten der Gesundheit“, erhielt die Pflanze ihren heutigen Namen erst im 18. Jahrhundert. Dieser ergab sich aus der besonderen Stellung der Kelch- und Kronblätter: Zwei einfarbige, violette Blütenblätter, die Stieftöchter, teilen sich ein Kelchblatt, während die beiden zweifarbigen Kronblätter in der Mitte, die Töchter, jeweils ein eigenes Kelchblatt als Stütze haben und die Stieftöchter etwas verdecken. Das große Blütenblatt in der Mitte schließlich, die Stiefmutter, verfügt über zwei Kelchblätter. Für die Menschen im Mittelalter wuchs das Kraut jedoch nicht stellvertretend für komplexe Familiensituationen, sondern vielmehr als Symbol der Dreifaltigkeit. (1)

Das Feldstiefmütterchen oder wilde Stiefmütterchen ist auch unter anderen Namen bekannt wie zum Beispiel Ackerveilchen, Dreifaltigkeitsblume, Freisamkraut, Jesusblümchen oder Tag- und Nachtblümchen. Es wächst in Europa häufig auf Wiesen und Wegrändern auf mageren oder sandigen Böden und wird meist nur 20–30 cm hoch. Dank der dreifarbigen Blüten mit unterschiedlichen Gelb- und Violetttönen sind verschiedene Züchtungen der Veilchengewächse von Frühjahr bis Sommer beliebte Gartenpflanzen. Medizinisch wird das Kraut genutzt, das zwischen Mai und August geerntet wird. (1)

Die Eigenschaften, die dem Kraut zugeschrieben werden, sind vielversprechend: Es gilt als antiinflammatorisch, antimikrobiell und antioxidativ, aber auch als antitumoral. Allerdings sind diese Wirkungen noch nicht alle wissenschaftlich bestätigt. (1, 2)

Monografien in Deutschland und Europa

Die Arzneimittelkommission E hat eine Positivmonografie für Viola tricolor für die äußerliche Anwendung bei leichten seborrhoischen Haut­erkrankung und Milchschorf bei Kindern erstellt. Die Monografie der ESCOP (European Scien­tific Cooperative on Phytotherapy), des europäischen Dachverbands nationaler Gesellschaften für Phytotherapie, führt darüber hinaus Akne, Ekzeme und Windeldermatitis als mögliche Anwendungsgebiete auf – und zwar sowohl äußerlich als auch innerlich. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der europäischen Arzneimittelbehörde EMA (European Medicines Agency), das Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC), beschränkt sich im Unterschied hierzu auf die symptomatische Behandlung der Seborrhö innerlich und äußerlich. (2)
Der Tee muss gegebenenfalls über mehrere Wochen getrunken werden, um eine Linderung der Beschwerden zu erzielen. (1, 3)


Damit bleiben die offiziellen Monografien – wie so oft –
hinter den empfohlenen Anwendungen in der Erfahrungs-
oder Volksmedizin zurück.


ier erfreut sich das Kraut nicht nur bei trockenen und nässenden Ekzemen, sondern auch bei Infektionen in den Atemwegen mit oder ohne Fieber bis hin zu Keuchhusten einer gewissen Beliebtheit. ...

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Verfasserin
Sabine Ritter, Apothekerin, Heilpraktikerin
Waidbrucker Straße 18
81547 München
www.ritter-tcm.de

 

 

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Naturheilpraxis 05/2017