Ein Beitrag von Anja Lamprecht
Wir erröten aus Scham, erblassen vor Schreck, schwitzen vor Angst oder bekommen aus Furcht eine Gänsehaut. Die Haut ist oft eine Projektionsfläche unserer Gefühle und wird deshalb vom Volksmund als Spiegel der Seele bezeichnet.
Nicht hinter jedem Hautproblem steckt die Psyche. Dass aber Stress, Ängste und emotionale Konflikte eine Hauterkrankung verschlimmern oder auch auslösen können, ist nachgewiesen. Sowohl in positiver wie auch negativer Hinsicht können Gefühle und Gedanken Hauterkrankungen beeinflussen. Ein Beispiel: Allein der Anblick von ekelerregenden Bildern, schmutzigem Geschirr oder anderen potenziellen Quellen für eine Herpesinfektion kann bei manchen Menschen Bläschen an der Lippe entstehen lassen. Die Macht der Psyche wird hier deutlich.
Unsere Haut ist unser größtes, aber kein kompaktes Organ wie z. B. Herz oder Leber, sondern auf einer Fläche von bis zu 2 Quadratmetern ausgebreitet. Sie ist Sinnesorgan, hat Schutzfunktion, ist für Stoffwechselvorgänge und Wärmeregulierung zuständig und kann atmen. Die Haut ist auch das einzige Organ, dessen Zustand unmittelbar sichtbar ist. Sie reagiert auf Berührungen, Druck, Temperaturen und Licht. Als großes Kommunikationsorgan steht sie sowohl mit unserem Inneren als auch mit unserer Umwelt in Verbindung.
Die Haut ist unser sinnlichstes Organ und löst dementsprechend die meisten Empfindungen aus. „Sich in seiner Haut wohlfühlen“ – oder auch nicht – ist sehr bedeutend. Durch das Aussehen, die Oberflächenstruktur, die Fülle, Spannung, Farbe und Strahlung lassen sich erste Hinweise auf das Befinden eines Menschen finden. In der Funktion als Ausscheidungsorgan wird die Haut häufig als dritte Niere bezeichnet. Ein intensiver Haut- und Körpergeruch, auch Hautunreinheiten weisen auf einen entsprechenden Vergiftungsgrad hin.
Die Haut entwickelt sich zusammen mit dem Nervensystem und den Sinnesorganen aus dem äußeren Keimblatt, dem Ektoderm. Somit besteht von Anfang an eine direkte Verbindung zu unserem Nervensystem und zu unserer seelischen Verfassung. Die Sinne der Haut sind die ersten, welche entwickelt werden. Während Augen und Ohren noch nicht einmal fertig angelegt sind, sind wir in der Lage zu fühlen.
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Verfasserin
Anja Lamprecht, Heilpraktikerin
Lauchäcker 13
74251 Lehrensteinsfeld
E-Mail: nhpanjalamprecht@googlemail.com
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Naturheilpraxis 05/2017