Hormone

Wie Hormone regieren

Erstaunliche Neuigkeiten

Ein Beitrag von Martina Schneider

Männer sind anders, Frauen erst recht. Steigt der Estrogenspiegel, wächst der Hippocampus im weiblichen Gehirn. Erstaunlicherweise jeden Monat aufs Neue und nicht – wie bisher gedacht – nur in langfristigen Prozessen. Frauen dürfte diese Erkenntnis entlasten, Männer könnten (endlich) eine Erklärung für bislang unerklärliches weibliches Verhalten erhalten. Hormone können noch mehr. FGF21 dämpft die Lust auf Süßes. Und es kann sogar das Leben verlängern. Cortisol dagegen verkürzt es eher – wenn aus Frust Stress wird, der aufs Herz schlägt.


Estrogen, Hippocampus und weibliches Verhalten

Das menschliche Gehirn lässt sich nicht in ein starres Schema pressen, seine Struktur ist beweglich. Denn nur so kann es sich immer wieder an neue, an veränderte Bedingungen anpassen. Auch wenn es, je nach Sachverhalt, dafür Monate bis Jahre braucht.

„Bisher haben wir gedacht, dass das Gehirn sich nur langfristig anpasst“, sagt Claudia Barth, Doktorandin des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, „nun erkennen wir, dass es ihm jeden Monat aufs Neue gelingt.“ Zumindest bei Frauen!

Parallel zum Rhythmus des Estrogenspiegels über ihren Monatszyklus hinweg verändert sich auch die Struktur ihres Hippocampus. Dieser Hirnteil, 1706 nach dem lateinischen Wort für Seepferdchen benannt, dem er in der Form gleicht, liegt am inneren Rand des Temporallappens und ist eine zentrale Schaltstation des limbischen Systems, des Sitzes der Psyche. Etwa im 3. Lebensjahr ist dieser Hirnteil in jeder der beiden Hemisphären vollständig ausgebildet und speichert von nun an alles in Bildern, Stimmungen, Gefühlen, Gerüchen und Geschmacksempfinden, was der Mensch erlebt. Auch sind die Hippocampi unter anderem zuständig dafür, dass Inhalte vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis übertragen werden.

Dass die Hormone während ihres Menstruationszyklus mitunter Achterbahn fahren, kennt fast jede Frau. Jetzt kann sie es sich auch erklären: Schwankt der Hormonspiegel, verändert sich gleichzeitig die Struktur des Gehirns. „Parallel zum ansteigenden Estrogenspiegel bis zum Eisprung nimmt auch das Volumen des Hippocampus zu – sowohl das seiner grauen als auch seiner weißen Substanz“, führt Neurowissenschaftlerin Barth aus. (1) Wie sich die Schwankungen auf Verhalten und geistige Fähigkeiten auswirken, kann allerdings noch niemand sagen, nur vermuten: Bei Mäusen, sagt Barth, unterliege nicht nur der Hippocampus, sondern auch verschiedene Verhaltensweisen einer Art monatlichem Zyklus.

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FGF21 und der Einfluss auf das Körpergewicht

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Cortisol, chronischer Stress und KHK

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Verfasserin:
Martina Schneider, Heilpraktikerin
Am Sahrbach 3
53505 Altenahr-Kreuzberg
www.naturheilpraxis-in-kreuzberg.de

 

 

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Naturheilpraxis 04/2017