Porträt

Ursula von Heimendahl

Eine wichtige Persönlichkeit der traditionellen Naturheilkunde

Ein Beitrag von Elisa Gebhardt

Seit nunmehr 45 Jahren ist Ursula von Heimendahl in eigener Praxis in München als Heilpraktikerin tätig. Als Schülerin von Josef Angerer und Gründungsmitglied des Arbeitskreises für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer e.V. (AK-Angerer) ist sie eine der wichtigsten Persönlichkeiten der deutschen Naturheilkundeszene.


Ihre Ausbildung absolvierte sie an der Josef-Angerer-Schule, damals noch in der Giselastraße, anschließend assistierte sie bei Josef Karl, Doris Baginski und Josef Angerer. Sie lehrte 32 Jahre an der Fachschule für Naturheilwesen J. Angerer und ist als Referentin und Autorin seit Jahrzehnten hochgeschätzt. Als Gründungsmitglied und 1. Vorsitzende (bis 2015) des AK-Angerer (Gründung 1985) setzt sie sich mit großem persönlichem Engagement für die Bewahrung und Zukunft der Augendiagnose ein.

Frau von Heimendahl, schon früh war Ihnen klar, dass Sie Heilpraktikerin werden möchten.

Ich bin mit Naturheilkunde und Augendiagnose groß geworden. Mein Großvater schickte die ganze Familie zu einem Heilpraktiker, der auch Augendiagnose praktizierte. Damals war der Heilpraktiker eher etwas Exotisches, in unserer Familie aber war es gang und gebe. Das war sicher eine gewisse Prägung. Nach dem Abitur wurde mir bewusst: Ich wollte auf die Heilpraktikerschule gehen.

Haben Ihre Eltern Sie in Ihrer Berufswahl unterstützt?

Ein liberales Elternhaus ist etwas Wunderbares als Mitgabe auf den Lebensweg. Mein Vater war Landarzt, ein Mann der Praxis mit Geburtshilfe und allem, was dazugehörte. Als er meinen Berufswunsch hörte, nahm er mich mit auf Hausbesuche und lehrte mich die Feinheiten, die so ein Beruf verlangt. Er hat mich auch, wie schon mein Großvater, auf Heilpflanzen aufmerksam gemacht. Und meine Mutter hat sich bis zuletzt von mir behandeln lassen und wollte zu niemand anderem gehen. Das ist ein enormer Vertrauensbeweis.

Wie war Ihre Ausbildung?

Ich hatte wunderbare Lehrer. Absolut überzeugte Lehrer einer bodenständigen Naturheilkunde. Am meisten geprägt haben mich neben Josef Angerer Josef Karl in der Phytotherapie, Doris Baginski in der Augendiagnose und Akupunktur, Ferdinand Linde, damals Erster Vorsitzender des Landesverbandes Bayern des FDH, Heinrich Bölger, der sehr gut und präzise unterrichtete, und Frau Riede im Labor.

Wann haben Sie dann Ihre erste eigene Praxis eröffnet?

An meinem Namenstag 1971 habe ich die Amtsarztprüfung absolviert, und 1972, am 15. Februar, habe ich die Praxis eröffnet, in der Klugstraße. Josef Angerer hatte sich gewünscht, dass ich in der Nähe bleibe. Bis heute bin ich diesem Viertel treu geblieben.

Wie war der Start in der ersten eigenen Praxis?

Ich hatte von Anfang an die wunderbarste Unterstützung. Auch meine Physiognomiklehrerin, ­Helena Renate Gabler-Almoslechner, die ich durch Josef Karl kennenlernen durfte, hat mich enorm geprägt und unterstützt.

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Naturheilpraxis 03/2017