Nebenwirkungen von Arzneimitteln lindern
in Beitrag von Sabine Ritter
Viele Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, die eine naturheilkundliche Praxis aufsuchen, erhalten auch Medikamente. Manchmal leiden die Betroffenen dabei unter Nebenwirkungen, die sie belasten. Diese kann man mit Kräutern zusammen mit einer Umstellung der Ernährung und wenigen Veränderungen in der Lebensführung meist effektiv lindern.
Patienten mit Autoimmunerkrankungen werden normalerweise entweder mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt oder solchen, die das Immunsystem unterdrücken. 5-Aminosalicylate (5-ASA) wirken entzündungshemmend, indem sie einerseits die Bildung von Leukotrienen und proinflammatorischen Zytokinen und andererseits die Chemotaxis der Leukozyten sowie die Aktivität neutrophiler Granulozyten beeinträchtigen. Alle anderen Arzneistoffe zur Behandlung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) werden den Immunsuppressiva zugerechnet, wobei Glucocorticoide unter anderem auch antiinflammatorisch wirken. Methotrexat hemmt die Bildung der Tetrahydrofolsäure und damit die Thymidin-, Purin-, RNA- und DNA-Synthese. Thiopurine sind Hemmstoffe der DNA-Biosynthese, was eine Minderung der zellvermittelten Immunantwort nach sich zieht. TNF-α-Antikörper sind Hemmstoffe des Tumor-Nekrose-Faktors α, eines proinflammatorischen Zytokins. Erst kürzlich erhielt der Interleukin-Inhibitor Ustekinumab die Zulassung zur Behandlung des Morbus Crohn. Der Wirkstoff, ein monoklonaler Antikörper, der bereits seit ein paar Jahren zur Behandlung der Psoriasis eingesetzt wird, neutralisiert die Interleukine 12 und 23. Auf diese Weise wirkt Ustekinumab sowohl immunsuppressiv als auch entzündungshemmend. (1, 2, 3)
Die Tabelle auf S. 43 listet die Arzneistoffe auf, die bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen in den aktuellen Leitlinien empfohlen werden:
Verfasserin
      Sabine Ritter
      Apothekerin, Heilpraktikerin
      Waidbrucker Straße 18
      81547 München
    www.ritter-tcm.de
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Naturheilpraxis 03/2017