Entzündliche Erkrankungen

Feuer im Darm

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Ein Beitrag von Fabian Müller

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen lassen sich mit einem ständigen Schwellbrand vergleichen. Im akuten Schub ist allerdings eine regelrechte Feuersbrunst möglich. Die Behandlung des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa liegt häufig allein in der Hand des Gastroenterologen. Die Naturheilkunde kann hier aber auch helfen – es steht eine große Zahl von „Löschmitteln“ zur Verfügung.


Je nach Studie wünschen sich 31–68 % der betroffenen Patienten eine Behandlung mit unkonventionellen Heilmethoden. Manche naturheilkundliche Therapieverfahren hemmen primär die Entzündung. Obwohl die Ätiologie noch nicht wissenschaftlich geklärt ist, greifen viele naturheilkundliche Maßnahmen aber auch erfolgreich auf der Kausalebene an.

Differen­zie­rung Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Die chronische Darmentzündung wird in zwei Formen unterteilt: Morbus Crohn und Colitis ­ulcerosa. Bei der Colitis ulcerosa ist nur die oberflächliche Schleimhaut betroffen, die Erkrankung beginnt im Rektum. Sie kann ins Colon aufsteigen und bis zum Endteil des Ileums voranschreiten. Der Morbus Crohn ist durch willkürlichen Befall einzelner Abschnitte oder des gesamten Magen-Darm-Trakts charakterisiert. Anders als bei der Colitis ulcerosa werden alle Wandschichten des Darms befallen. Die Entzündung greift manchmal auch auf die Serosa und angrenzende Strukturen über. So kommt es zu Bildung von Fisteln, Stenosen und Abszessen. Perforationen sind selten, sie führen dann zum Bild eines akuten Abdomens.

Symptome

Das Leitsymptom beider Formen ist die Diarrhö. Beim Morbus Crohn kommt es regelmäßig zu Bauchschmerzen, Fieber und blutigen Stühlen. Die Colitis ulcerosa imponiert vor allem durch Schleimstühle. Alle genannten Symptome können aber bei beiden Formen auftreten. Gewichtsverlust und verminderte Nährstoffaufnahme zeigen sich ebenso häufig. Andere autoaggressive Erkrankungen können parallel auftreten: Autoim­munthyreopathien, Asthma, rheumatoide ­Arthritis, Psoriasis, Polymyalgia rheumatica und Typ-1-Diatetes.

Diagnostik

Von den ersten Symptomen bis zur Diagnosestellung vergehen bei der Colitis ulcerosa durchschnittlich 1,2 Jahre, beim Morbus Crohn sogar 7,7 Jahre. So sollten wir bei Patienten mit entsprechenden Beschwerdebildern immer auch an eine chronische Darmentzündung denken. Selbst wenn der Patient nach erfolgter Untersuchung mit der Diagnose Reizdarm in die Praxis kommt, befreit uns das nicht von der eigenen Diagnoseüberprüfung. Ich habe es mehrfach in meiner Praxis erlebt, dass die Untersuchung beim Arzt unvollständig war.
Ein wichtiger Parameter ist das Calprotectin im Stuhl. Es dient als Screening und zur Verlaufsbeobachtung. Es steigt bei chronischer Darmentzündung, aber auch bei Darminfektionen und Darmtumoren. Der Test ist aber nicht hundertprozentig verlässlich. Falsch negative Befunde sind möglich. Die eigentliche Diagnose wird durch endoskopische Untersuchungen oder MRT-Aufnahmen des Abdomens gestellt. Eine Kapselendoskopie ist in Deutschland noch im Versuchsstadium. Eine serologische Autoantikörperbestimmung kann bei der Differenzierung der beiden Formen helfen. ASCA (Antikörper gegen Saccharomyces cerevisiae) ist beim Morbus Crohn erhöht, atypische P-ANCA (antineutrophile cytoplasmatische Antikörper) bei der Colitis ulcerosa.

Leitlinie

Zu beiden Entzündungsformen existieren Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Sie beschreiben das wissenschaftlich gesicherte Vorgehen. Beide Leitlinien „erlauben“ auf Patientenwunsch naturheilkundliche Verfahren als Ergänzung zur Standardtherapie. Explizit erwähnt die DGVS Homöopathie, TCM inklusive Akupunktur, anthroposophische Therapieverfahren und ayurvedische Medizin.

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Naturheilkundliche Therapien

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Fazit

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Verfasserin
Fabian Müller, Heilpraktiker
Brudermühlstraße 36
81371 München
E-Mail: naturheilpraxis@fabian-mueller.net

 

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Naturheilpraxis 03/2017