Entzündliche Erkrankungen

Naturheilkundliche Prinzipien bei entzündlichen Erkrankungen

Ein Beitrag von Tina Haußer

Die traditionellen naturheilkundlichen Diagnose- und Therapiemethoden geben uns ein gutes Rüstzeug, um zu verstehen, was genau im Körper verantwortlich ist für Fehlfunktionen und welche naturheilkundlichen Mechanismen wir aktivieren, um diesen tiefgründig und nachhaltig entgegenzuwirken – in diesem Falle bei Entzündungen.


In der allgemeinen Pathologie ist der Pathomechanismus bei Entzündungen bekannt als Reaktion auf äußere (Allergene, Gifte, Verbrennungen) oder innere (Viren, Bakterien, Noxen) Auslöser mit unterschiedlichen Folgen der Entzündungsreaktion:

  1. Heilung
  2. Defektheilung (Narbenbildung)
  3. Chronizität mit Heilung oder Defektheilung

Es ist in jedem Falle das Bestreben, die Folgen der Defektheilung unter 2. und 3. zu vermeiden. Deshalb kann es auch vonnöten sein, in akuten Fällen schnell und effektiv zu handeln. Zum Beispiel ist beim rheumatischen Fieber mit Gefahr der Herzmuskelentzündung mit anschließender Vernarbung an den Klappen oder bei anderen perakuten und hochakuten Entzündungen die alleinige naturheilkundliche Behandlung aus Gründen der Sorgfaltspflicht nicht immer Mittel der Wahl.

Aber wie wir wissen, kommen diese Fälle auch selten vor, sodass das Gebiet der entzündlichen Erkrankungen für die naturheilkindliche Therapie ein sehr weites ist.

Wenn wir also den Pathomechanismus von Entzündungen betrachten und verstehen, was im Gewebe vor sich geht, können wir auch gezielt darauf eingehen.

Pathomechanismus

Wir finden Reaktionen auf Entzündungsauslöser mit erhöhtem arteriellen Blutandrang und Steigerung der Gefäßpermeabilität, wodurch die folgenden typischen fünf Entzündungszeichen auftreten: Rötung, Erwärmung, Schwellung, Schmerz, Funktionseinschränkung.

Die traditionell naturheilkundliche Betrachtung der Entzündung beschreibt diese als eine hitzige Reaktion mit Vermehrung des Elementes Feuers mit oder ohne Erhöhung der Körpertemperatur. Man kann generell Folgendes sagen: Fieber ist die Entzündung des Blutes mit Temperaturerhöhung. Die Entzündung dagegen ist wie ein lokales Fieber ohne Temperaturerhöhung (zum Beispiel „Magenfieber“). Es kann auch beides gleichzeitig vorkommen, zum Beispiel beim rheumatischen Fieber mit Temperaturerhöhung. Diese Vermehrung des Feuers und der Hitze geschieht als Reaktion (Erregung) auf verschiedene Entzündungsreize in Form der vermehrten arteriellen Blutanschoppung (Hyperämie) mit anschließender Schwellung (humorale Reaktion) und Ausleerung (Sekretion).

Diese „Erregung“ kann, je nach Gesundheitszustand des Betroffenen, zu einer vollständigen Heilung führen und ist in diesem Falle eine adäquate Reaktion, wenn diese dem Grad des Reizes und der Erregbarkeit entspricht. Entscheidend für das Entzündungsgeschehen ist also die Reaktion des „Wirtes“ (des Patienten). Ein einfaches Beispiel: Temperaturerhöhung (Hitze, Feuer) mit Fieber und anschließendem Schweißausbruch, welcher die Senkung des Fiebers durch Kühlung zur Folge hat, ist eine adäquate Reaktion des Wirtes auf den Reiz.

Durch die Temperaturerhöhung werden toxische Substanzen abgetötet und durch die Ausleerung ausgeschieden. So schreibt Hufeland zu diesem Vorgang in seinem „Lehrbuch der allgemeine Heilkunde“:
„Das ist das erste Gesetz der Erregung, dass sie eine Reaktion des Organes erzeugt, die dem Grade des Reizes und der Erregbarkeit entspricht und nach der Organisation des Körperteils modifiziert ist. Durch diese Reaktion werden ... Absonderungen der Säfte erzeugt, welche auf folgende Weise die Heilung bewirken: 1. Indem dadurch die materielle erregende Ursache der Krankheit entfernt wird.“

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Ursachen der Entzündung im naturheilkundlichen Sinn

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Allgemeine naturheil­kundliche Maßnahmen bei Entzündungen

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Die drei Entzündungs­stadien

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Verfasserin
Tina Haußer, Heilpraktikerin
www.ClinicaNatural.eu
Paseo del Altillo No.4
18690 Almuñecar, Spanien

 

 

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Naturheilpraxis 03/2017