weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)Geburtshelfer und Retter unzähliger junger Mütter
Ein Beitrag von Gerhard Glas
„Je deutlicher wir aber den Irrtum einsehen, umso dringender erhebt sich vor uns die Pflicht, nicht nur den Fehler zu erkennen, sondern ihn auch freimütig zu bekennen und aus der neuen Erkenntnis die Konsequenzen zu ziehen. Denn nicht das Irren, sondern das Beharren im Irrtum trotz besserer Erkenntnis ist Unrecht.“ Dr. med. phil. Th. Christen
Diesen für die heutige gegenüber damals sich wenig veränderte Situation und geistige Haltung – vor allem in der medizinischen Wissenschaft – beachtenswerten Satz habe ich dem Vorwort der kleinen Schrift, aus der ich nachfolgenden Text zitiere, entnommen. Diesen Text fand ich in besagter ca. 100-jähriger Schrift aus dem Verlag Holze und Pahl, Dresden, die „eine gemeinfassliche Darlegung der modernen Forschungsergebnisse ...“ darstellte. Am damaligen Schreibstil habe ich – und wenn, dann nur zum besseren Verständnis – wenig geändert.
„Als der geniale Semmelweis (geboren am 1. Juli 1818) den überzeugenden Beweis erbrachte, dass die entsetzliche Sterblichkeit in den damaligen Gebäranstalten einzig und allein darauf zurückzuführen war, dass die Studenten, welche in der Anatomie an Leichen gearbeitet hatten, das Leichengift an ihren Händen mitbrachten und auf die Frauen übertrugen, da hätte man meinen sollen, dass sofort sämtliche Direktoren der Frauenspitäler ein strenges Verbot erlassen hätten, es dürfe niemand von den Studenten die Anstalt besuchen, wenn er gleichzeitig auf der Anatomie zu arbeiten habe.
Aber weit gefehlt: Man überhäufte den armen Semmelweis mit Vorwürfen und vertrieb ihn mehrmals von seinen Posten, weil er es gewagt hatte, den damals mächtigen Autoritäten die Mitschuld an einem vielfachen Mord vorzuwerfen. Man wollte nicht zugeben, wie sehr man sich im Irrtum befunden hatte, und es durfte die Semmelweis’sche Entdeckung einfach nicht richtig sein.
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Mysteriöser Tod
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Posthume Ehre
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(Der Absatz „Leben und Wirken von Ignaz Semmelweis“ ist ein Beitrag der Redaktion, Autorin Elisa Gebhardt.)
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Naturheilpraxis 02/2017