Hals Nase Ohren

Entzündete Eintrittspforten

Ein Beitrag von Margret Rupprecht

Infekte im Bereich von Hals, Nase und Ohren gehen oft auf Belastungen des Lymphsystems zurück. Eine besondere Rolle spielen in diesem Zusammenhang der Waldeyer’sche Rachenring und die Lymphabflusswege des Kopfes.


Lange vergessen, spät wiederentdeckt

Es ist kaum zu glauben, dass sie für fast zweitausend Jahre in Vergessenheit geriet: die Lymphe.
Schon Hippokrates hatte von Gefäßen gesprochen, die weißes Blut führen, Aristoteles von Gebilden, die eine farblose Flüssigkeit enthalten, und die Ärzte der alexandrinischen Schule kannten bereits den Ductus thoracicus bei Menschen und Wirbeltieren. Doch man hielt es nicht für wichtig, dieser Sache weiter auf den Grund zu gehen. Erst im 17. und 18. Jahrhundert rückte die Lymphe wieder stärker in den Mittelpunkt des medizinischen Interesses. Der Anatom Gaspare Aselli hatte 1622 in Pavia bei der Vivisektion eines wohlgenährten Hundes im Mesenterium weiße Stränge entdeckt, schnitt sie mit einem scharfen Messer ein – und heraus floss eine „der Milch oder Sahne ähnliche Flüssigkeit“. Einige Jahrzehnte später schrieb Johann Heinrich Zedler 1738 im 64-bändigen „Großen Vollständigen Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste“ folgende bemerkenswerte Zeilen:
„Die Lymphe im menschlichen Leben ist ein schönes, helles, gelatinöses und geistreiches Wasser, die mancherley Nutzen hat. Es ist nemlich bekannt, daß das Blut viele ölichte, leimichte und dergleichen Stoffe führt und diese zur Verdickung gar sehr geneiget sind! Damit nun aber von dererselben Verdickung keine höchst gefährliche Verstopfungen entstehen mögen, so ist es wahrscheinlich, daß die von dem Blute abgesonderte Lympha bey ihrer Rückkehr weit flüßiger und beweglicher werde, damit sie hernach mit dem Blute vermischt auch derselben gehörige Flüßigkeit allzeit erhalte.“

Lymphstauungen erschweren die ­­Abwehr­prozesse

Diese so schlichte wie geniale Beschreibung der Funktion von Lymphflüssigkeit und Lymphgefäßen spielt auf das auffälligste Symptom ihrer Erkrankung an: den Lymphstau. Lymphflüssigkeit – von lateinisch lympha = klares Wasser – hat einen blutplasmaähnlichen Charakter, tritt aus den Blutgefäßen ins Gewebe aus, läuft in die Gewebsspalten hinein und wird durch offene und später mit einer Wandung ausgestattete Gefäße über die regionalen Lymphknoten und weiter über den Brustlymphgang, den Ductus thoracicus, wieder in den Blutkreislauf zurückgeführt.

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Wächter der Pforte

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Lymphmittel in der Therapie von HNO-Erkrankungen

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Allgemeine Maßnahmen

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Verfasserin
Margret Rupprecht, Heilpraktikerin und Medizinjournalistin
Hohensalzaer Str. 6a
81929 München
www.quinta-essentia.info

 

 

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Naturheilpraxis 02/2017