weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)Bericht einer Mutter – und Heilpraktikerin
Ein Beitrag von Jacqueline Glätsch-Hoffmann
Dieser Beitrag ist mehr ein Erfahrungsbericht als ein Fachartikel zum Thema. Ist man selbst betroffen, lernt man natürlich sehr viel dazu, sodass sich Betroffenheit und fachliches Wissen keineswegs ausschließen. Und dennoch schreibe ich in erster Linie aus der Sicht einer Mutter. Das vor allem auch deshalb, weil wir mehrmals die traurige Erfahrung gemacht haben, dass die Therapeuten einen schnell in eine Schublade einsortieren, auf der in großen Lettern „schuldig“ steht.
Ich möchte hier eine Lanze brechen für alle betroffenen Mütter und Väter: Es gibt sicher Ausnahmen, aber die Mehrzahl der Eltern versucht für ihr Kind das Beste zu erreichen, vom ersten Tag an. Sie geben sich Mühe, sie geben Liebe, sie geben Schutz und verzichten selber auf vieles, um für ihre Kinder da zu sein. Und ja – sie machen Fehler. Aber sie machen diese Fehler im besten Wollen! Und niemand kann mehr als alles, was ihm möglich ist, für seine Kinder geben. Und sollte das einmal das Falsche gewesen sein, so war es das Falsche, das in der besten Absicht gemacht wurde.
Wer will hier über Schuld oder Unschuld urteilen?
Davon abgesehen hilft es nicht weiter, nach Schuld zu suchen. Man sollte das Augenmerk darauf richten, wie man den Mädchen und Jungen hilft, aus dieser furchtbaren Sucht wieder herauszukommen. Das ist schwierig genug und dauert viele Jahre – wenn es denn überhaupt gelingt!
Magersucht ist mittlerweile nicht mehr nur ein Thema der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Immer mehr ältere Menschen (in der Hauptsache Frauen) rutschen (wieder) in diese Sucht hinein und kommen zum Teil nie wieder heraus. Und andererseits kommt es immer häufiger vor, dass schon Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren magersüchtig werden.
Bei Frauen gibt es neben den jungen Magersüchtigen (zwischen 14 und 20 Jahren) noch einmal eine größere Gruppe, und zwar die Frauen zwischen 40 und 50. In diesem Alter kommt es häufig (noch einmal im Leben) zu größeren Umwälzungen und Brüchen in der Biografie. Hier seien z. B. Scheidung, Auszug der Kinder, Krankheit oder Tod der Eltern genannt.
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Verfasserin
Jacqueline Glätsch-Hoffmann, Heilpraktikerin
Nelkenweg 6
74424 Bühlertann
E-Mail: mail@naturheilpraxis-hoffmann.com
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Naturheilpraxis 01/2017