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Die medikamentöse Unterstützung des Nikotinentzuges

Ein Beitrag von Sabine Ritter

Tabakkonsum ist mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden. Doch alleine mit Vernunft schaffen es viele Raucher nicht, ihren Konsum einzustellen, und greifen daher zu Nikotinersatzprodukten. Neben Nikotin, das in verschiedenen Darreichungsformen zur Verfügung steht, sind weitere, allerdings verschreibungspflichtige Wirkstoffe erhältlich.


Mit dem Zug an der Zigarette inhaliert ein Raucher etwa 4800 Chemikalien. Diese teilweise stark toxischen Substanzen werden für die umfangreichen gesundheitlichen Schäden verantwortlich gemacht, die dem Tabakkonsum zugeschrieben werden. Hierzu gehören Schadstoffe wie Benzol, Blausäure, Kohlenmonoxid, Stickoxide und Teer, aber auch Arsen, Blei und Chrom. Nikotinersatzprodukte schützen die Tabakkonsumenten vor diesen Schadstoffen. Unklar ist bisher, ob Nikotin selbst kanzerogen wirkt. Für die medikamentöse Entwöhnung setzen Ärzte neben den Nikotinersatzprodukten u.a. die Wirkstoffe Bupropion und Vareniclin (beide verschreibungspflichtig) ein.  (1–3)

Darüber hinaus können das Alkaloid Cytisin, der auch beim Alkoholentzug verwendete Alphablocker Clonidin und das trizyklische Antidepressivum Nortriptylin zum Einsatz kommen, die hierfür allerdings nicht zugelassen und daher auch nicht Gegenstand des Artikels sind. Da die Bedeutung der E-Zigaretten für den Tabakentzug und ihre Risiken noch nicht abschließend geklärt sind, wurden sie bei der Erstellung der S3-Leitlinie Tabakentwöhnung bei COPD von den Autoren nicht berücksichtigt. (1)

Studien zufolge sind verhaltenstherapeutische Ansätze und Beratungen bei einer Tabakentwöhnung ohne eine medikamentöse Begleittherapie deutlich weniger effektiv. Die Chancen, dass ein Rauchstopp gelingt, werden durch einen kombinierten Ansatz verfünffacht. Im Rahmen eines strukturierten Tabakentwöhnungsprogramms wird die medikamentöse Behandlung der Nikotinsucht daher begleitend zu nicht medikamentösen Maßnahmen empfohlen. (1)

Zuerst ist jedoch der feste Entschluss der Betroffenen, den Tabakkonsum aufzugeben, erforderlich.

Das sollte jedem Raucher vermittelt werden! Gelingt es den Betroffenen jedoch, mindestens sechs Monate abstinent zu bleiben, haben sie gute Chancen, nicht mehr rückfällig zu werden. Insbesondere starke Raucher haben allerdings ein hohes Rückfallrisiko, vor allem wenn sie auf eine nicht medikamentöse Begleittherapie oder Beratungsangebote verzichten.


Mangelt es einem Raucher an Konsequenz und Entschlossenheit,
können Nikotinersatzprodukte keine Wunder bewirken.


Eine umfangreiche Liste verschiedener nicht medikamentöser Interventionen veröffentlicht das Deutsche Krebsforschungszentrum auf seiner Internetseite http://www.dkfz.de. (1, 4)

Die verschiedenen Darreichungsformen der Nikotinersatzprodukte

Nikotinersatzprodukte halten einen dosierten Nikotinspiegel im Körper aufrecht und lindern auf diese Weise die Entzugssymptome. Sie sind als Inhaler, Kaugummi, Sublingual- oder Lutschtabletten sowie Spray und Pflaster erhältlich. Welche Darreichungsform für den jeweiligen Raucher geeignet ist, hängt vom Grad seiner Abhängigkeit und seinem Rauchverhalten ab. Für eine erfolgreiche Unterstützung des Tabakentzuges ist es allerdings notwendig, dass die Präparate mindestens über einen Zeitraum von acht Wochen angewendet und langsam ausgeschlichen werden. (1)

Die Wahl der Darreichungsform hängt vom Rauchverhalten und dem Ausmaß der Abhängigkeit ab.

Nikotinpflaster

Die S3-Leitlinie Tabakentwöhnung bei COPD der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. empfiehlt Nikotinpflaster für Raucher, die mindestens 10 Zigaretten gleichmäßig verteilt über den Tag konsumieren.

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COPD

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Fazit

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Verfasserin
Sabine Ritter
Apothekerin, Heilpraktikerin
Waidbrucker Straße 18
81547 München
www.ritter-tcm.de

 

 

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Naturheilpraxis 01/2017