Das Burn-out-Syndrom
Ein Beitrag von Christine van Elst
Ein bisschen Wissen über Burn-out gehört mittlerweile zur Allgemeinbildung ähnlich wie bei Klimawandel oder Brexit. Jede und jeder kennt einen, der oder die das hat oder schon hatte.
Ein Burn-out-Syndrom ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit, der als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden kann, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen, zu Depression oder Aggression sowie einer erhöhten Suchtgefährdung führt. (1)
Rüdiger Dahlke schreibt in „Krankheit als Symbol“: „Der ganze Organismus kann davon betroffen sein. Symptomebene: sich an ,falscher‘ Stelle verbrennen und verzehren; chronische Müdigkeit, die durch Schlaf kaum zu bessern ist; Abgeschlagenheit; Energiereserven sind bis aufs Tiefste erschöpft; Gefühl, nicht genug zu leisten, hinter den Anforderungen zurückzubleiben und dem Leben nicht mehr gerecht zu werden; autoaggressive Ausbeutung; Flucht aus einer nicht mehr zu bewältigenden Anforderung (beruflich, familiär, partnerschaftlich); Vorstufe zur Depression.“
Verschiedenste Therapie-Ansätze existieren.
Zunächst einmal ist das Verständnis des psychischen Hintergrundes entscheidend. Im Bereich Arbeitsleben wissen wir aus der Familientherapie, dass der Vorgesetzte stellvertretend für den Vater des Angestellten stehen kann. Vergegenwärtigen wir uns das Gesicht eines Mitarbeiters, der vom Chef gelobt wird. Das breite Lächeln spricht für sich. Der Chef sagt anerkennende Sätze wie: „Was würde ich bloß ohne Sie tun“, oder: „Diese Aufgabe kann ich nur Ihnen übertragen“, oder: „Keine/r ist so schnell und effizient wie Sie“, und das innere Kind im Mitarbeiter strahlt. Und genau aus solchem Lob kann sich das tückische Muster des Burn-outs entwickeln.
Verfasserin
Christine van Elst, Heilpraktikerin
Kohlstattweg 6
82497 Unterammergau
E-Mail: christine.vanelst@gmx.de
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Naturheilpraxis 12/2016