weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)Protektive Bedeutung der Polyphenole
Ein Beitrag von Prof. Dr. rer. nat. Michaela Döll
Obgleich die Ursachen für Demenzen und andere neurodegenerative Erkrankungen vielfältig und im Einzelnen noch nicht vollständig verstanden sind, zeichnet sich u.a. auch ein nutritiver Einfluss auf das Risiko ab. Von besonderer Bedeutung ist hier die Zufuhr an bioaktiven Pflanzeninhaltsstoffen – im Speziellen der Polyphenole –, deren Aufnahme invers mit der Gefahr, an Demenz zu erkranken, zu korrelieren scheint.
Verbesserte Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie medizinische Fortschritte haben in den vergangenen Jahrzehnten einen deutlichen Anstieg der Lebenserwartung in den Industrienationen ermöglicht. Aufgrund des Rückgangs der Sterblichkeit in den mittleren und älteren Jahrgangsstufen kommt es in Deutschland zu einer überproportionalen Zunahme der über 65-Jährigen und hier besonders der über 75-Jährigen. Ein weiteres Anwachsen der älteren Bevölkerungsschicht wird prognostiziert.
In Deutschland leben derzeit 1,4 Millionen Menschen, die von Demenzen betroffen sind. Man geht derzeit davon aus, dass in naher Zukunft jeder vierte 55-Jährige an einer Demenz erkranken wird, Tendenz steigend. Am häufigsten ist die Alzheimer’sche Form. Die von dem deutschen Nervenarzt Alois Alzheimer (1864–1915) zuerst beschriebene Krankheit ist charakterisiert durch einen schleichenden Beginn. Die fortschreitenden degenerativen Prozesse im Gehirn verursachen zunehmende Defizite bei kognitiven Leistungen (verminderte Auffassungsgabe, Orientierungslosigkeit), Störungen der Gedächtnisleistung und der emotionalen Kontrolle, Persönlichkeitsveränderungen und psychiatrische Störungen, die sich durch depressives oder aggressives Verhalten äußern können.
Verfasserin
Prof. Dr. rer. nat. Michaela Döll
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Naturheilpraxis 12/2016