FACHFORUM

Hilfe für Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom

Ein komplementär-medizinisches ­Behandlungskonzept

Ein Beitrag von Prof. Dr. Dr. med. Ben Pfeifer

Prostatakrebs gilt in Europa als häufigste Krebserkrankung des Mannes. Bei fast der Hälfte der Patienten versagen radikale Operation und Bestrahlung. Im nächsten Therapieschritt wird meist die Hormonproduktion des Körpers gedrosselt. Mit der Zeit entstehen jedoch Krebszellen, die weder Testosteron noch Dihydrotestosteron als Wachstumsfaktor benötigen. In diesem sogenannten kastrationsresistenten Stadium der Erkrankung sind die Therapiemaßnahmen der Standardmedizin in ihrer Wirksamkeit und Wirksamkeitsdauer stark limitiert und oft mit signifikanten Nebenwirkungen verbunden. Die Phytotherapie scheint hier ein gewisses Potenzial zu haben.


Praxiserfahrungen

Das Behandlungskonzept umfasst eine komplexe Phytotherapie (sogenanntes „Pfeifer-Protokoll“), eine Ernährungsumstellung, regelmäßige sportliche Betätigung, psychologische Therapien, Hyperthermie, Enzym- und Entgiftungsbehandlungen sowie Immuntherapien – immer auf die individuelle Patientensituation zugeschnitten. In diesem Beitrag stehen die Phytotherapeutika im Vordergrund. Das Pfeifer-Protokoll entstand im Rahmen der ärztlichen Tätigkeit an der Universität von Kentucky, USA, und der Aeskulap-Klinik Brunnen, Schweiz. Heute wenden die Ärzte der Aeskulap-International-Gruppe es weiterhin an mit der Intention, die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern und ihr Leben zu verlängern.
Über 10 000 Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs haben in den letzten 15 Jahren dieses Phytotherapie-Konzept angewendet und wurden entweder mit unserem komplementär-onkologischen Standard-Protokoll behandelt (BioBran 1 g/Tag, ProstaSol 3x 3 Kapseln/Tag, Curcumin 3x 1 Kapsel/Tag und Imupros 2–3 Tabletten/Tag), oder sie erhielten eine auf ihre individuelle Situation abgestimmte phytotherapeutische Behandlung mit engmaschiger Dosisanpassung der einzelnen Mittel (siehe Grafik).

Etwa zwei Drittel dieser Patienten zeigten eine positive klinische Reaktion auf die Behandlung:

Zur Überprüfung von Wirksamkeit und Nebenwirkungsprofil der angewendeten Phytotherapie wurden zwei prospektive und zwei retrospektive klinische Studien durchgeführt. Übersichten zu diesen Studien und den jeweils verwendeten Phytotherapeutika finden sich in (1, 2); sie umfassen Daten von insgesamt 684 Patienten mit metastasiertem und kastrationsresistentem Prostatakrebs. Wesentliche klinische Vorteile für die Protokoll-Patienten waren eine lang andauernde Unterdrückung des Krebswachstums (progressionsfreies Intervall: 4,7 Jahre), Schmerzreduktion und eine Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität. Bis heute sind 106 der 684 Patienten (etwa 15 %) an ihrer fortschreitenden Erkrankung verstorben; die überlebenden Patienten werden weiter gemäß Pfeifer-Protokoll behandelt. Erfreulicherweise haben 28 dieser Männer mit metastasierter und kastrationsresistenter Erkrankung bisher mehr als zehn Jahre und weitere 8 Patienten bereits mehr als 15 Jahre überlebt.

Als Nebenwirkungen der Phytotherapie traten vor allem Überempfindlichkeit der Brustwarzen (bei etwa 30–35 %), leichte und reversible Anämie (bei etwa 15 %) oder Dyspepsie in den ersten Behandlungswochen (bei etwa 5 %) auf. Thrombosen der tiefen Beinvenen und Lungenembolien wurden bei <1 % der Männer beobachtet, wobei ein etwaiger Kausalzusammenhang unklar ist.

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Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Pfeifer-Protokolls

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Quercetin, Phytoöstrogene

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Grüner Tee, Arabinoxylan, Curcuma, I3C, Artemisinin, MCP, Ackerwinde

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Diskussion

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Verfasser
Prof. Dr. Dr. med. Ben Pfeifer 
Aeskulap-International AG 
Grendel 2
CH-6442 Luzern
www.pfeifer-protocol.com

 

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Naturheilpraxis 12/2016