Horizont

450 Jahre Leonhart Fuchs

Leben und Werk

Ein Beitrag von Hans Christoph

Leonhart Fuchs wäre dieses Jahr 450 Jahre alt geworden. Berühmt wird er durch die Herausgabe seines „New Kreüterbuch“ im Jahre 1543. Fuchs beschreibt erstmalig alle damals bekannten Pflanzenarten, die naturgetreuen Beschreibungen und Bilddarstellungen zeichnen dieses Werk besonders aus. Mit Otto Brunfels und Hieronymus Bock zählt er zu den „Vätern der Botanik“.


Leonhart Fuchs wird am 17. Januar 1501 in Wemding, östlich von Nördlingen, geboren. Sein Vater, Ratsherr / Bürgermeister in Wemding, stirbt bereits 1506. Ab diesem Zeitpunkt unterrichtet ihn sein Großvater Hans Fuchs, Bürgermeister von Wemding, persönlich.
Ab 1511 besucht Leonhart das Gymnasium in Heilbronn. Im Folgejahr 1512 kommt Fuchs bereits nach Erfurt, wo er sich 1513 als Student immatrikuliert.

Berufliche Laufbahn

1517 verlässt er mit dem Abschluss Baccalaureus artium die Universität Erfurt und kehrt in seine Geburtsstadt Wemding zurück. Dort richtet er eine Privatschule für alte Sprachen ein. An der Universität Ingolstadt setzt er bereits 1519 sein Studium fort (Magister artium), ergänzt durch das Studium der Medizin. Fuchs wird Anhänger der Reformation, wodurch er nicht mehr in Ingolstadt bleiben kann. Vorübergehend eröffnet er deshalb eine Arztpraxis in München. Jedoch wird Fuchs bereits 1526 erneut nach Ingolstadt berufen, als Professor der Medizin. Im Frühjahr 1528 geht er als Leibarzt Georgs des Frommen (protestantisch) an den Ansbacher Hof, bis ihn 1533 ein weiterer Ruf an die Ingolstädter Universität erreicht.

Wenige Wochen danach muss Fuchs jedoch, auf massiven Widerstand der katholischen Professoren, die Universität in Ingolstadt fluchtartig (ex Ingolstadiensium Sophistarum faucibus) wieder verlassen. Er sucht erneut Zuflucht am Hofe des protestantischen Markgrafen Georgs des Frommen (1484–1543) in Ansbach.

Am 13. August 1535 hält Fuchs seine erste Vorlesung an der 1477 gegründeten Universität Tübingen, wo er durch Empfehlung von Philipp Melanchthon (1497–1560) im Frühjahr 1535 als Lehrstuhlinhaber Medizin berufen wird. Bei seinen Vorlesungen wettert er gegen die arabischen Ärzte und wirbt vehement für die hippokratisch-galenischen Lehren. Die anatomischen Forschungen des Andreas Vesalius (1514–1564) werden besonders von Leonhart Fuchs verbreitet. Vesalius lehrt an der Universität in Padua. 1543 bringt Andreas Vesalius ein erstes, vollständiges Lehrbuch der menschlichen Anatomie, Titel „De humani corporis fabrica“ heraus.

Leonhart Fuchs, der am 10. Mai 1566 in Tübingen stirbt, lehnt Anstellungen als Leibarzt des dänischen Königs Christian III.

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Zeittafel zu Leben und Werk von L. Fuchs

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Ein Vater der Botanik

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Nachfolgende Arbeiten

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Verfasser
Hans G. Christoph
Ehrenamtlicher Leiter und Gründungsmitglied Deutsche Hieronymus Bock Gesellschaft
Kreuthfeldstraße 18
91608 Geslau 
Telefon: (09867) 978192
E-Mail: hgchristoph@gmx.de

 

Literatur
1. Bonifaz Reile: Das große Kneippbuch, Kempten 1903
2. Alfred Baumgarten: Neurasthenie, Wörishofen 1905
3. Dr. Puhlmanns Handbuch der homöopathischen Praxis, Leipzig 1920
4. Karl Stauffer: Homöopathie, Regensburg 1924
5. Paul Feichtinger: Handbuch der Biochemie, Leipzig 1929
6. Berhard Aschner: Technik der Konstitutionstherapie, Heidelberg 1977
7. Joachim Broy: Die Konstitution, München 1992

 

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Naturheilpraxis 12/2016