weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)Komplementärmedizinische Maßnahmen
Ein Beitrag von Heike Lück-Knobloch
Etwa jeder fünfte Erwachsene im Alter von über 60 Jahren leidet an Arthroseschmerzen. (1) Die häufigsten Diagnosen in Deutschland sind die Cox- (ca. 41 000 Männer und 63 000 Frauen) und Gonarthrose (ca. 38 000 Männer und 66 000 Frauen). (2)
Aufgrund eines veränderten Chondrozytenmetabolismus (verstärkter Proteoglykanabbau, erhöhte Aktivität der Matrixmetalloproteinasen) durch mechanischen Stress fasert die Knorpelsubstanz nach und nach auf, reibt sich ab, bis sie teilweise völlig abgeschliffen ist, was zu Synovialitis führt. Entzündungsmediatoren wie Prostaglandine und TNF-alpha werden freigesetzt. Die klassischen Entzündungszeichen Rubor, Calor, Tumor, Dolor und gestörte Funktion treten auf. Bereits morgens beim Aufstehen sind die Knie steif, und die ersten Schritte fallen schwer. Zu Beginn der Arthrose nimmt der Schmerz durch Bewegung recht schnell wieder ab. Bei Krankheitsprogression werden die Schmerzen stärker und sind auch tagsüber und nachts präsent.
Zu den Hauptrisikofaktoren einer Gonarthrose zählen ein höheres Lebensalter, das Geschlecht (Frauen sind häufiger betroffen), Adipositas (fast das gesamte Körpergewicht lastet auf den Knien), Achs- und Gelenkfehlstellungen, traumatische oder entzündliche Schädigungen, langjähriger Leistungssport, sitzende Tätigkeiten sowie Tätigkeiten in einem kniebelastenden Beruf (offizielle Berufskrankheit seit 2009 für bspw. Fliesenleger, Bergarbeiter). Auch chronische Krankheiten wie Diabetes, Gicht oder Psoriasis schädigen die Gelenke und fördern eine Arthrose. Zudem kann die langfristige Einnahme eines Kortikoids oder die Therapie einer bakteriellen Infektion mit Chinolonen (früher Gyrase-Hemmern) dem Gelenkknorpel zusetzen.
Verfasserin
Heike Lück-Knobloch, Heilpraktikerin / Medizinjournalistin
Am Pohlacker 19
40885 Ratingen
E-Mail: Heike_lueck@gmx.de
www.lueck-knobloch.de
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Naturheilpraxis 11/2016