Muskeln und Gelenke

Akuter Bandscheibenvorfall

Behandlung mit der japanischen ­Meridiantherapie

Ein Beitrag von Sabine Ritter

Die Akupunktur hat sich bei der Behandlung von Rückenschmerzen mittlerweile so gut bewährt, dass die Kosten für einige Behandlungen pro Jahr seit einiger Zeit sogar eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen sind. Dagegen hat sich gezeigt, dass eine Operation bei einem Bandscheibenvorfall oftmals nur kurzfristig eine schnelle Linderung der Beschwerden erzielt. Langfristig ist die konservative Behandlung für viele Patienten vorteilhafter.


Aufgrund der ausgeprägten Schmerzen können Patienten mit einem Bandscheibenvorfall vielfach weitere Schmerzreize kaum tolerieren. In diesem Fall können sie von der japanischen Meridiantherapie profitieren, da besonders dünne Nadeln verwendet werden, die nur sehr oberflächlich eingeführt werden – im Idealfall eine absolut schmerzlose Form der Akupunktur.

Der Praxisfall

Die hier vorgestellte 65-jährige Patientin kam mit starken, brennenden Rückenschmerzen, die ins rechte Bein ausstrahlten, in die Praxis. Die Schmerzen traten vor allem im Verlauf der Magen- und Gallenblasenleitbahn auf, sowohl im Stehen und Sitzen als auch im Liegen. Sie begannen in der Vorweihnachtszeit und waren seit Silvester unerträglich. Die Patientin klagte zudem über ein ausgeprägtes Kältegefühl. Darüber hinaus befand sie sich seit einiger Zeit in einer außerordentlichen Stresssituation, die sie auch psychisch stark belastete. Diesen Stress machte sie für ihre Beschwerden mit verantwortlich. Ein konkreter Auslöser für die Schmerzen war ihr allerdings nicht bewusst.

Zum Zeitpunkt der Erstanamnese konnte sie ihre Schmerzen mit 4x täglich 500 mg Novaminsulfon, 2x täglich 75 mg Diclofenac und 1x täglich einem Kombinationspräparat mit 50 mg Tilidin und 4 mg Naloxon nicht unterdrücken. Ergänzend nahm sie Pantoprazol als Magenschutz und Magnesium. Die radiologische Untersuchung hatte drei Protusionen der Bandscheiben zwischen L2 und L3, L4 und L5 sowie L5 und S1 mit Reizung der korrespondierenden Nervenwurzeln ergeben.

Die japanische Meridiantherapie

Bei der japanischen Meridiantherapie handelt es sich um einen Akupunkturstil, der darauf abzielt, den freien Qi-Fluss auf der Meridianebene wiederherzustellen. Zu ihren theoretischen Grundlagen zählen das Prinzip von Yin und Yang und die Theorie der fünf Wandlungsphasen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Dabei wird in erster Linie die Dysbalance von Qi in den 12 Hauptleitbahnen und die damit zusammenhängende Fülle bzw. Leere ausgeglichen.

Es werden vier Krankheitsmuster unterschieden:

  1. Lebermuster
  2. Lungenmuster
  3. Milzmuster
  4. Nierenmuster

Aufgrund des Beschwerdebilds bei der Patientin war anzunehmen, dass ein Nieren- oder Lebermuster vorliegt.

Die Ermittlung des Krankheitsmusters erfolgt jedoch nicht nur durch das Befragen des Patienten. Neben der Pulsdiagnose trägt darüber hinaus die Palpation der Bauchdecke wesentlich zur Bestimmung des Krankheitsmusters bei. Unterschieden wird hierbei die oberflächliche von der tiefen Bauchpalpation. Dabei werden bestimmte Areale auf der Bauchdecke den Yin-Organen zugeordnet. Hierbei handelt es sich den fünf Wandlungsphasen entsprechend um Niere (Wasser), Leber (Holz), Herz (Feuer), Milz (Erde) und Lunge (Metall).

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Die oberflächliche Palpation der Bauchdecke

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Die tiefe Palpation der Bauchdecke

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Die Pulsdiagnose

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Die Behandlungsschritte

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Verfasserin
Sabine Ritter, Apothekerin, Heilpraktikerin
Waidbrucker Straße 18
81547 München
www.ritter-tcm.de

 

 

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Naturheilpraxis 11/2016