Frauenheilkunde

Pflanzen für die Seele

Ein Beitrag von Daniela Wolff

Seit vielen Jahren biete ich Seelenpflanzen-Kräuterwanderungen an. Dabei geht es vor allem um das Öffnen der Sinne. Als Einstimmung, z.B. unter großen, alten Linden, stelle ich gern die Frage: „Was braucht meine Seele?“ Die Antworten kommen immer unmittelbar: „Raum, Ruhe, Geborgenheit, Schutz, Weite, Stille, Frieden – aber auch Inspiration und Begeisterung.“


n der Natur und besonders durch bestimmte Pflanzen können Menschen diese Qualitäten erleben. Einige Heilpflanzen möchte ich hier nun in kurzen Porträts vorstellen.
Die Heilpflanzen werden häufig nur in ihrer arzneilichen Wirksamkeit anerkannt (Spitzwegerich – Husten, Engelwurz – Blähungen etc.). Ich empfinde ihre Heilkraft jedoch als unendlich viel umfassender, ganzheitlicher und eben auch ganz besonders wichtig für unsere Seelenlandschaft.

Seelenbalsam-Pflanzen

Linde
Bei ihr herrscht das Gefühl von „Feierabend an einem lauen Sommerabend“. Alles ist schön, sanft, liebevoll, süß, entspannend, wärmend, wohltuend. Man gerät ins Schwelgen und Genießen. Vieles Angespannte und Angestrengte fällt förmlich von einem ab. Oft wird von Herzen geseufzt. Man trifft sich im Guten und Schönen, zum Tanze, zum Gesang, zur Minne ... Lindenblütentee, der heute fast nur noch bei grippalen Infekten gegeben wird, kann dieses schöne Gefühl auslösen. Und der Duft zur Zeit der Lindenblüte zaubert den Menschen zumeist ein Lächeln ins Gesicht.

Lavendel
Lavendel „klärt und reinigt das Seelengefäß“, lässt uns aus Drama, Verstricktsein, Angst, Ärger, Aufgewühltsein, Ekel und Scham ein wenig heraus­treten, vermittelt etwas Abstand zu den Dingen, zu den Gefühlen, sodass wir sachlicher auf die Lage schauen können. Es ist eine der ganz großen Entspannungspflanzen, ohne dabei schläfrig zu machen, eher aufgeräumt und ruhig. Lavendel vermittelt das Gefühl von Reinheit. Es ist für mich auch ein wichtiges Mittel bei Angst machenden Diagnosen sowie in der Sterbebegleitung. Einsetzbar als Tee (z.B. auch gern gemischt mit Melisse, Passionsblume, Johanniskraut und grünem ­Hafer), als Urtinktur (z.B. Ceres Lavandula, bis zu 3x 5 Tropfen in Wasser), als Körper- und Massageöl (z.B. von Weleda), als Badezusatz (z.B. Moor ­Lavendel Bad von Dr. Hauschka, oder Lavendelbad von Weleda), als ätherisches Öl zur Raum­beduftung, als Kräuterkissen für das Bett.

Johanniskraut
Johanniskraut vermittelt Sonnenlicht, öffnet für Licht, entspannt die Nerven. Auch äußerlich wohltuend als Johanniskrautöl, z.B. bei Nervenschmerzen, Verspannungen, steifem Nacken durch Stress und Anspannung. Es galt schon immer als besonders schutzmagisch gegen die „Mächte der Finsternis“. Auch als Räucherung (hier z.B. kombiniert mit Beifuß) oder auch gern als Strauß aufgehängt in der Wohnung.

Frauenmantel
Frauenmantel hat diese wunderschöne empfangende, haltende und bewahrende Geste. Dieser Schutzmantel lässt uns etwas empfangender, innerlich etwas zurückgelehnter werden. Wir treten heraus aus der ewigen Vorleistung, sind nicht mehr immer auf dem Sprung und verlassen ein wenig das Machen und Tun. Wir lehnen uns sanft zurück, entfalten uns, genießen mehr und halten unsere Kräfte besser (sowie die Pflanze den Wassertropfen hält und bewahrt). Diese Pflanze verzaubert alle Teilnehmer mit ihrer Schönheit, und das, obwohl sie keine so imposanten Blüten ausbildet.

Rose
„Schwelgen im Schönen“. Sehr wohltuend für das „Seelenherz“. Steht für die Liebe. Wunderbar in verwöhnenden Teemischungen und als Verwöhn-Körperöl. Sie hat auch mit dem Thema „sich etwas gönnen“ zu tun. Harmonie von Mars und Venus. Allein an einer duftenden Rose zu riechen löst schon ein wunderbares in Gefühl in Körper und Gemüt aus. Die Rose öffnet uns für Sinnlichkeit und tiefe Gefühle.

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Einer der wichtigsten Seelenbalsame

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Verfasserin
Daniela Wolff, Heilpraktikerin, Kräuterfrau
Hamburg
E-Mail: wolffdaniela@hotmail.com

 

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Naturheilpraxis 10/2016