Frauenheilkunde

Die wilde Yamswurzel

Hormonausgleich bei PMS und in den ­Wechseljahren

Ein Beitrag von Heide Fischer

Jedes Lebensalter scheint für Frauen Beschwerden bereitzuhalten, die mit dem hormonellen Zyklus in Zusammenhang stehen. Der Zyklus junger Mädchen braucht lange, bis er sich einreguliert, erwachsene Frauen wünschen sich zunehmend vergeblich Kinder, ab 35 verstärken sich prämenstruelle Beschwerden, oder Patientinnen klagen ab 50 über Hitzewallungen, Schlafstörungen & Co.


Ob wir Stress durch Mehrfachbelastung, Umweltgifte oder Hormonstörungen für die Zunahme dieser Erscheinungen verantwortlich machen – Frauen wünschen sich eine möglichst natürliche Linderung ihrer Beschwerden. Eine dieser Helferinnen in hormonellen Umbruchzeiten ist Dios­corea villosa, die wilde Yamswurzel.

Traditionelle Pflanze aus Mittelamerika

Die medizinische, wild wachsende Yamswurzel (Dioscorea villosa) wird in Mittelamerika, aber auch in anderen Weltgegenden traditionell zur Regulierung des weiblichen Zyklus und zur Geburtserleichterung verwendet (1). Die Hebamme Willa Shaffer propagierte sie gar zur Empfängnisverhütung (2). Sie unterscheidet sich von der essbaren Yamswurzel (Dioscorea batatas), die als Grundnahrungsmittel weit verbreitet und bei uns in Asia-Läden erhältlich ist. Diese enthält das Steroidsaponin Diosgenin nur in geringen, pharmakologisch unbedeutenden Mengen.

Wirkung
Der Hauptwirkstoff der Yams, das Diosgenin, ähnelt dem natürlicherweise von den Eierstöcken produzierten Progesteron (Gelbkörperhormon), aber auch allen anderen Steroidhormonen. Der weibliche Körper kann aus Diosgenin kein Progesteron produzieren, aber die Wirkung ist vorrangig eine Progesteron-artige. Der amerikanische Arzt John Lee geht in seinem Buch „Natürliches Progesteron“ davon aus, dass der Körper aus Proges­teron Östrogen herstellen kann, aber nicht umgekehrt. Dies führte ihn zu dem Schluss, mit Progesteron oder Progesteronpflanzen den gesamten weiblichen Hormonhaushalt im Sinne einer Rezeptormodulation regulieren zu können. Zumindest im Tierversuch konnte nachgewiesen werden, dass Diosgenin Osteoporose entgegenwirkt und vor Brustkrebs schützt (3).

Industrielle Verwendung
Im Labor kann aus dem Diosgenin der Yamswurzel teilsynthetisch Progesteron hergestellt werden. Auf diese Weise wurde sie der Rohstoff für den Gestagenanteil der ersten „Pillen“-Präparate. Längst wird Progesteron auch vollsynthetisch hergestellt. Die Nachfrage nach der teilsynthetischen Variante ist jedoch höher als die Liefermöglichkeiten der Anbaugebiete. Deshalb wird in neuen Forschungsarbeiten nach verwandten Substanzen geforscht, bspw. im Bockshornkleesamen.

Zivilisationskrankheit Östrogendominanz

Frauen wie Männer sind heutzutage einem Überschuss an Östrogenen und östrogenähnlichen Umweltgiften ausgesetzt. Durch die Ausscheidungen der Hormonkonsumentinnen ist das Grundwasser in vielen Industrieländern hormonbelastet. Aber auch östrogenwirksame Umweltgifte in Pestiziden, Insektiziden und Kunststoffen sind hierfür verantwortlich zu machen.

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Einsatzgebiet PMS und Wechseljahre

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Hormonpflanzen oder Hormontherapie

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Eigene Erfahrungen zu Yams und PMS

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Forschungsbedarf

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Verfasserin
Heide Fischer, Ärztin
Gerberau 26,
79098 Freiburg
www.frauen-naturheilkunde.de

 

 

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Naturheilpraxis 10/2016