Frauenheilkunde

Vitamindefizite durch ­Kontrazeptiva

Ein Beitrag von Margret Rupprecht

In der Vergangenheit wurden die Nebenwirkungen oraler Kontrazeptiva auf den Gesamtorganismus nahezu ausschließlich unter dem Aspekt ihrer Östrogen- und Gestagenkomponente betrachtet. Dass Sexualhormone nicht nur unmittelbare Nebenwirkungen auf zahlreiche, nicht mit der Fertilität zusammenhängende Stoffwechselprozesse besitzen, sondern auch tief in den Vitaminhaushalt eingreifen und dadurch „Nebenwirkungen zweiten Grades“ induzieren, wurde erst in den letzten Jahren bekannter.


Diese Erkenntnis bringt einen völlig neuen Aspekt in das Thema der oralen Kontrazeption: Jede Patientin, die einen Ovula­tionshemmer einnimmt, sollte aufgrund des jet­zigen Forschungsstandes gleichzeitig die Vitamine verordnet bekommen, deren Serumspiegel vor allem durch den Östrogenanteil des Kontrazep­tivums herabgesetzt wird. Das verbessert nicht nur das Wohlbefinden der Frau, sondern macht das Hormonpräparat verträg­licher, reduziert seine ­Nebenwirkungen und verhindert Belastungen in zahlreichen anderen Funktionskreisläufen des Stoffwechsels.
Die Auswirkungen von Östrogenen und Gestagenen nicht nur auf Fertilitätsprozesse, sondern auch auf zahlreiche andere physiologische Funktionen lässt sich durch zum Teil gravierende Veränderungen laboranalytischer Parameter bei der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums (OK) nachweisen.
Unter OK verändert sich der Bedarf an ­Vitaminen, Mineral- und Spurenelementen schlagartig.
Östrogeninduzierte Defizite führen nicht nur während der Pilleneinnahme zu Störungen im Ablauf zahlreicher katalysatorischer Prozesse – die Mangelzustände können auch nach Absetzen des Ovulationshemmers das Entstehen und den Verlauf einer Schwangerschaft erschweren. Ein Grund mehr, die Vitamin- und Mineralstoffspiegel während der OK-Einnahme sorgfältig zu kontrollieren und die ausreichende Versorgung mit ihnen sicherzustellen.

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Auswirkungen von Vitamindefiziten infolge hormoneller Schwanger­schaftsverhütung

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Verfasserin
Margret Rupprecht, Heilpraktikerin und Medizinjournalistin
Hohensalzaer Straße 6a
81929 München

 

 

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Naturheilpraxis 10/2016