Spektrum Naturheilkunde

Äußere Anwendungen

Wickel, Auflagen, Kompressen, Einreibungen

Ein Beitrag von Gabriele Schöttler

Heute erscheinen in beachtlicher Zahl Bücher und Aufsätze zu diesem Thema. Dabei war dieses Wissen jahrelang verschüttet. Vor Jahrzehnten waren Wickel und Auflagen noch gern angewandte Hausmittel. Heute beginnen Heilpraktiker in ihrer Praxis dies wieder zu schätzen und anzuwenden, als heilsame Behandlungen neben anderen naturheilkundlichen Therapien.


Praxis der äußeren Anwendungen

Auch vor äußerlichen Anwendungen steht selbstverständlich eine ausführliche Anamnese. Die persönlichste Frage, die ein Mensch sich stellt, lautet: Wozu will ich gesund werden? Hier wird deutlich der Sinn des Lebens angesprochen. Nachdem der Patient also in diesem Sinne innerlich und äußerlich vorbereitet wurde, geht es an den praktischen Teil.
Die äußeren Anwendungen sind eine wunderbare Ergänzung für alle Patienten. Für den Berufsanfänger eignen sie sich sehr gut, da man erst einmal den Patienten durch äußere Behandlung besser kennenlernen kann. Eine entspannende Atmosphäre lässt Gespräche zu, die für sich schon einen therapeutischen Wert haben.

Benötigte Utensilien

Geeignet sind eine große Anzahl von Mullwindeln oder zurechtgeschnittene Leintücher in verschiedenen Größen, man kann auch extra Wickeltücher kaufen. Kleine und große Handtücher eignen sich als Schutztuch zum Unterlegen auf der Liege oder zu Hause auf dem Bett/Sofa.

Weiteres:
• Wärmeflaschen
• Decken
• dicke Socken
• kleine und große Schüsseln oder extra Fuß­badewannen
• Heilwolle oder Watte
• Kompressen
• Wolltücher
• Binden zum Fixieren
• verschiedene Substanzen wie Öle, Tinkturen, Salben, Pulver

Anwendungsbeispiele

Hier nun einige Anwendungen, die sich im praktischen Alltag bewährt haben.
Grippale Infekte
Quarkwickel
Bei Erkältungen und Husten empfiehlt sich ein Brustwickel mit magerem Quark (zimmerwarm) oder warmem Olivenöl. Der Quark wird dünn auf ein Tuch gestrichen und auf Brust und/oder Rücken gelegt, mit einem äußeren Tuch umwickelt und dann für eine Dauer von ca. 30 Minuten warm eingepackt. Das kann man auch mit Tüchern, die mit 2 EL Olivenöl (oder mit 2 EL Zitronensaft) getränkt sind, machen.
Senfwickel und Fußbad
Sehr stark wirksam ist ein Senfwickel. 1 EL schwarzes Senfmehl auf ein Blatt einer Küchenrolle, 20x10 cm, verteilen, die Ränder einklappen, sodass nichts herausfällt, alles auf ein Baumwolltuch legen, einschlagen, in warmes Wasser tauchen, vorsichtig ausdrücken, auf Brust und/oder Rücken legen, mit Tüchern umwickeln

...

 

Verfasserin
Gabriele Schöttler, Heilpraktikerin
Guntherstraße 19
80639 München

 

weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)

 


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 9/2016