Krebsforum

Curcumin in der Onkologie

Ein Gespräch mit Heilpraktikerin Bettina Kunz

Ein Beitrag von Heike Lück-Knobloch

Das lipophile Polyphenol Curcumin, Hauptbestandteil und -wirkstoff der Gelbwurz (Curcuma longa L.), scheint bei Krebs vielversprechend zu sein. Seine geringe Löslichkeit, Pharmakokinetik bzw. Bioverfügbarkeit limitierten aber bisher seinen Einsatz. Neue Zusammensetzungen machen nun Hoffnung auf die verstärkte Anwendung bei verschiedenen onkologischen Erkrankungen.


Hauptprobleme waren die schnelle Ausscheidung, eine kurze Halbwertzeit, der unerwünschte Abbau/die Biotransformation, seine Instabilität und etwaige gastrointestinale Nebenwirkungen bei hohen Dosen.
Daher wurden innovative Formulierungen entwickelt, die Curcumin in Kombination mit Adjuvanzien wie Piperin enthalten und/oder in denen das Curcumin durch Liposomen, Mizellen, Phospholipid-Komplexe, Nanoemulsionen, Nanogele etc. solubilisiert ist. Für eine Routineanwendung ist deren Evidenz jedoch derzeit noch begrenzt (1).

In einer Cross-over-Studie mit 23 gesunden Probanden (13 Frauen, 10 Männer) stellten Forscher der Uni Hohenheim in Stuttgart fest, dass besonders solubilisiertes Curcumin eine 185-fach höhere orale Bioverfügbarkeit besitzt als die einmalige orale Zufuhr von 500 mg Curcuminoiden in Form von nativem Pulver, das schwer wasserlöslich ist. Die Bioverfügbarkeit von nativem Pulver plus Piperin ist zwar etwas besser als die von nativem Pulver alleine, aber wesentlich schlechter als Curcumin in solubilisierter Form. Außerdem erwies sich die Aufnahme von Curcumin bei den weiblichen Probanden als effizienter (2).

Japanische Forscher haben Theracurmin (Fa. Theravalues) entwickelt. Darin liegt Curcumin fein verteilt in kolloidalen Submikron-Teilchen vor. In einer doppelblinden Cross-over-Studie mit 9 gesunden Probanden wurde die Aufnahme dieses Präparates mit 2 anderen Curcumin-Produkten verglichen, und zwar mit BCM-95 (mikronisiertes Curcumin mit ätherischen Ölen aus der Gelbwurz, Fa. Arjuna) und mit Meriva (einer Curcumin-Phospholipid-Verbindung, Fa. Indena). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Theracurmin besser aufgenommen wird als die beiden anderen Produkte. Die maximale Plasma-Curcumin-Konzentration (0 bis 24 Std.) von Theracurmin war u.a. 10,7- und 5,6-mal höher als die von BCM-95 und Meriva (3).

Antiinflammatorisch, antioxidativ, antikarzinogen

Laut einer Übersichtsarbeit wirkt Curcumin nicht nur antiinflammatorisch, sondern auch antioxi­dativ und antikarzinogen. Daher wird dieser Sub­stanz eine wichtige Rolle bei der Prävention und Therapie diverser Leiden, besonders Diabetes, ­Autoimmunerkrankungen, neurologischen und kardiovaskulären Erkrankungen sowie Krebs, ­zugeschrieben (4).
Eine prospektive Phase-I-Studie mit 25 präkanzerösen Patienten weist darauf hin, dass die Einnahme von Curcumin über 3 Monate bis zu einer Dosis von 8 g/d nicht toxisch ist. Die Ergebnisse lassen ebenfalls einen krebsvorbeugenden Effekt vermuten (5).
Einer Übersichtsarbeit zufolge soll Curcumin als pleiotropes Signalmolekül bei verschiedenen onkologischen Erkrankungen wie Blutkrebs, Lymphomen, multiplem Myelom, Melanom sowie anderen malignen Tumoren der Haut, Lunge, Prostata, Brust, Eierstöcke, Blase, Leber, Pankreas, des Gastrointestinaltraktes incl. des kolorektalen Epithels dienlich sein. Vielleicht gilt dies sogar auch für Glioblastome (6).
Curcumin inhibiert die Proliferation von Krebszellen und moduliert gleichzeitig multiple Signalwege in den Zellen. Neben den bereits genannten Krebsarten soll es zudem Neoplasien im Bereich des Kopfes und Halses lindern oder verhindern können (7).
Eine kontrollierte Studie mit 160 Krebspatienten unter Chemo- und Radiotherapie deutet darauf hin, dass die Einnahme des Curcumin-Präparates Meriva deren Nebenwirkungen lindern kann. Alle Patienten der Curcumin-Gruppe zeigten Verbesserungen des oxidativen Status im Plasma. Die Probanden litten unter unterschiedlichen Tumoren (8). ...

Brustkrebs

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Prostatakrebs

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Multiples Myelom

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Leukämie

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Darm

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Pankreaskarzinom

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Orale Mukositis

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Verfasserin
Heike Lück-Knobloch, Heilpraktikerin/Medizinjournalistin
Am Pohlacker 19
40885 Ratingen
E-Mail: Heike_lueck@gmx.de


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Naturheilpraxis 9/2016