FACHFORUM

Antidiabetika

Mögliche Wechselwirkungen mit Kräutern

Ein Beitrag von Sabine Ritter

Fünf Millionen Menschen, etwa 7,2 % der Erwachsenen und circa 0,14 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland, leiden unter Diabetes mellitus. Die meisten von ihnen benötigen eine medikamentöse Behandlung. Von 1996 bis 2013 hat sich der Verbrauch an Antidiabetika hierzulande nahezu verdoppelt (1). Zum Wohle der Patienten ist es daher wichtig, dass Therapeuten die Wirkungsweise der verschiedenen Arzneistoffe ebenso kennen wie mögliche unerwünschte Wirkungen und Wechselwirkungen mit häufig empfohlenen Kräutern.


Glukose im Körper

Auf die Nahrungsaufnahme reagiert der Organismus u.a. mit der Ausschüttung von Gastrin, Sekretin, Glukose-abhängigem insulinotropem Pep-
­tid (GIP) und dem Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1). Diese stimulieren post-
prandial die Insulinausschüttung aus den Betazellen des Pankreas. Das Insulin bindet nun an Rezeptoren auf der Oberfläche von Leber-, Muskel- und Fettzellen. Dies führt u.a. zur Aufnahme von Glukose und freien Fettsäuren aus dem Blut und damit zur Normalisierung des Blutzuckerspiegels. Außerdem hemmen ein ansteigender Blutzuckerspiegel und die Insulinausschüttung die Glukoneogenese und die Glykogenolyse und damit die körpereigene
Bereitstellung der Glukose. (2-4)

Diabetes mellitus

Normalerweise liegt der Blutzucker nüchtern zwischen 60 und 100 mg/dl Blut. Nach einer Mahlzeit kann er bis auf 140 mg/dl ansteigen. Vom Diabetes mellitus spricht man, wenn die Glukosewerte im Blut nüchtern oberhalb von 126 mg/dl oder gelegentlich über 200 mg/dl liegen. Neben dem Blutzuckerspiegel kann ein erhöhtes HbA1c (Glykohämoglobin) auf einen Diabetes hinweisen. Gemessen wird hierbei der Anteil des Hämoglobins, der irreversibel mit Glukose verbunden ist. Ein Diabetes liegt vor, wenn das HbA1c bei mindestens 6,5 % bzw. mindestens 48 mmol/mol liegt. Da dieser Wert mit der durchschnittlichen Höhe des Blutzuckers der letzten sechs bis acht Wochen korreliert, wird er auch als Blutzuckergedächtnis bezeichnet. (5)

Krankheitszeichen

Zu den Symptomen einer Hyperglykämie zählen neben Durst und häufigem Wasserlassen Müdigkeit, trockene Haut, Juckreiz, Wundheilungsstörungen oder Infektanfälligkeit. Langfristige Folgen eines Diabetes mellitus können neben der diabetischen Retinopathie und der Polyneuropathie Gefäßschäden mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen sein. Nervenschäden und Durchblutungsstörungen können zudem einen diabetischen Fuß oder Potenzstörungen nach sich ziehen.

Krankheits­ursachen

Sowohl der Typ-1- als auch der Typ-2-Diabetes haben eine genetische Ursache. Beim Typ-1-Diabetes führt eine Immunreaktion zur irreversiblen Zerstörung der Insulin produzierenden Betazellen in den

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Verfasser
Sabine Ritter
Apothekerin, Heilpraktikerin
Waidbrucker Straße 18
81547 München
www.ritter-tcm.de

 

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Naturheilpraxis 8/2016