Ein Beitrag von Katrin Kleinesper
Entzündungen sind an vielen Erkrankungen beteiligt. Die Ernährung hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf entzündliche Geschehen. Bestimmte Nahrungsmittel enthalten antiinflammatorische Stoffe, während andere die Problematik noch verschlimmern können. Ernährungsberatung ist begleitend also empfehlenswert.
Die Entzündung ist eine lokale Reaktion des Körpers auf Verletzungen, eingedrungene Keime, extreme Hitze oder Kälte. Sie gehört zum natürlichen Reparaturprozess des Körpers, der mit einer stärkeren (lokalen) Durchblutung reagiert. Als Nächstes erhöht sich die Durchlässigkeit der Blutgefäßwände für Abwehrzellen, die an den Ort des Geschehens transportiert werden. Es bildet sich vermehrt Flüssigkeit, und das Gewebe schwillt an. Die Schwellung drückt dann auf Nervenenden in der Haut, und es kommt zum Schmerz. Normalerweise klingt so eine Entzündungsreaktion innerhalb weniger Tage ab. Problematisch sind jedoch die chronischen Entzündungen. Diese können spürbar (z.B. rheumatoide Arthritis, Arthritis), aber auch nicht spürbar (stille Entzündungen) sein. Die nicht spürbaren, sogenannten subklinischen Entzündungen führen schleichend zu vielen Erkrankungen, auf dem Weg dahin wird kein Schmerz empfunden. Mitverursacher an der Entstehung chronischer Entzündungen sind Rauchen, eine einseitige Ernährung mit hohem Zuckeranteil, frittierten Lebensmitteln und Transfetten, unzureichende Bewegung, starkes Übergewicht, Stress und Vitamin-D-Mangel.
In der Anamnese gibt es einige Fragen, deren Antworten in Richtung „stille Entzündung“ weisen können. Wenn Patienten drei dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, könnte das auf eine stille Entzündung hindeuten:
Im Blut-Labor dienen zur Diagnostik von akuten und chronischen Entzündungen unter anderem das Omega-6/3-Verhältnis, der CRP-Wert (C-reaktives Protein), die BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit), die Leukozytenzahl und die Menge an Immunglobulinen.
Für eine entzündungssenkende Ernährung sollte man vor allem täglich Gewürze, Kräuter, grünen Tee und mehrmals wöchentlich Fisch zu sich nehmen. Ebenfalls sollte man weniger isolierte Kohlenhydrate, mehr pflanzliche Fettsäuren, weniger tierische Fettsäuren (z.B. aus Fleisch) sowie reichlich Gemüse, Salat und Obst essen.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren reduzieren Entzündungen, z.B. den Entzündungsmarker Interleukin-6 und den Tumor-Nekrose-Faktor. Auch wirken sie unterstützend, indem sie das Hormonsystem wieder ins Gleichgewicht bringen, den Stoffwechsel regulieren und zusätzlich das Immunsystem aktivieren.
Verfasser
Katrin Kleinesper, Dipl.-Oecotrophologin
Lohbekstieg 32
22529 Hamburg
E-Mail: info@sportandfood.de
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Naturheilpraxis 8/2016