Ernährung

Bio ist nicht nur gesünder

Warum Lebensmittel aus kontrolliert-­biologischem Anbau besser sind
Warum die tägliche Ernährung nicht ausreicht

Ein Beitrag von Heike Lück-Knobloch

Wem Gesundheit, Tierwohl, ein schonender Umgang mit der Kulturlandschaft und der Natur, Artenvielfalt sowie transparente Lieferketten und Produktionsbedingungen wichtig ist, der sollte Bio-Lebensmittel bevorzugen. Die höheren Preise dafür lassen sich teilweise durch eine Einschränkung beim Fleischkonsum oder gar einen Verzicht auf Fleisch kompensieren.


Ökologische und konven­tionelle Landwirtschaft

Ungefähr die Hälfte der Gesamtfläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. 2014 wurden 6,3 Prozent der Agrarflächen in Deutschland ökologisch bewirtschaftet.

Erfreulicherweise kaufen zunehmend mehr Menschen ökologisch produzierte Lebensmittel.
Jeder Vierte in Deutschland konsumiert oft oder sogar nur Biolebensmittel. Unter den Nicht-Bio-Konsumenten sind mehr Männer (40 Prozent) als Frauen (26 Prozent) und häufiger Geringverdiener. Auf dem Land ist der Verzicht auf ökologische Erzeugnisse mit 44 Prozent deutlich höher als in der Großstadt (25 Prozent) bzw. in städtischen Gebieten (30 Prozent) (1).
„Bio“ ist in Deutschland eine geschützte Bezeichnung. Produkte mit dem EU-Bio-Zeichen entsprechen den EU-Rechtsvorschriften für ökologischen Landbau. Bestimmte Bio-Anbauverbände wie v. a. Demeter haben sich noch strengeren Richtlinien unterworfen.
In der EU sind 320 Zusatzstoffe zugelassen, davon erlaubt die Bio-EU-Ökoverordnung noch nicht einmal 50. Noch strenger sind die drei großen Bio-Anbauverbände Naturland, Bioland und Demeter. 
Im Bio-Anbau wird auf den Zusammenhang zwischen Boden, Pflanzen, Tier und Mensch geachtet. Umwelt und Ressourcen werden geschont. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und künst­licher Dünger sind tabu, weshalb robuste Pflanzenarten in Fruchtfolge kultiviert werden.

Dies schont die Gesundheit der Bauern und der Verbraucher sowie die Natur und senkt die Abhängigkeit der Landwirte von den Agrarkonzernen. Bio-Böden haben zudem eine bessere Struktur und verschlämmen und erodieren weniger stark. Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere sind in der biologisch ausgerichteten Landwirtschaft verboten. „Bio“-Tiere sind häufiger an der frischen Luft und haben einen größeren Bewegungsspielraum. Kranke Tiere werden in der Regel mit natürlichen Mitteln behandelt (u. a. auch homöopathisch).

Bio fördert die Biodiversität, d. h. auf Bioflächen existieren deutlich mehr Pflanzenarten, die durch Insekten bestäubt werden. Leider sind viele dieser Tiere besonders durch Neonicotinoide, eine Gruppe von Insektiziden, weltweit gefährdet. Da­zu gehören v. a. Wild- und Honigbienen (2).
In der konventionellen Landwirtschaft werden in der Regel jedoch nicht nur Pflanzenschutzmittel, sondern auch Kunstdünger verwendet. Auch die tierquälerische industrielle Massentierhaltung wirkt sich negativ auf die Umwelt und die tierische sowie menschliche Gesundheit aus.

Industrielle Massentierhaltung

Methan ist ein geruch- und farbloses, hochentzündliches Gas, das immer dort entsteht, wo organisches Material unter Luftausschluss abgebaut wird. Bei uns ist besonders die Massentierhaltung für seine Entstehung verantwortlich. Seine durchschnittliche Verweildauer in der Atmosphäre liegt bei 9 bis 15 Jahren und ist somit deutlich niedriger ...

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Verfasser
Heike Lück-Knobloch, Heilpraktikerin/Medizinjournalistin
Am Pohlacker 19
40885 Ratingen
E-Mail: Heike_lueck@gmx.de

 

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Naturheilpraxis 8/2016