FACHFORUM

Hashimoto-Thyreoiditis

Fallstudie mit neuraltherapeutischem, osteopathischem und immunmodulatorischem Behandlungskonzept

Ein Beitrag von Kerstin Holdt

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die durch eine Zerstörung der Schilddrüsenzellen charakterisiert ist. Der genaue Pathomechanismus und die Auslöser für die Erkrankung sind noch weitgehend ungeklärt. Typische Auslöser sind oft Stress, seelische Belastungen und Infekte.


Man geht beim Hashimoto von einer allergischen Reaktion des Typ IIa, des zytotoxischen Typs, aus. Hierbei werden Antikörper gegen Körperzell-gebundene Antigene gebildet (Autoantikörper). Bei der Vernichtung der an die Schilddrüsenzellen gebundenen Antigene werden auch die Schilddrüsenzellen selbst durch das eigene Immunsystem angegriffen – bis hin zum Untergang des Organs.
Die Symptome der Hashimoto- Thyreoiditis sind vielfältig und vor allem zu Beginn von einer großen Schwankungsbreite geprägt. So wechseln sich Phasen einer Überproduktion von biologisch aktiven Schilddrüsenhormonen (fT3, fT4) mit denen einer Unterproduktion ab. Das hat natürlich gravierenden Einfluss auf die Stoffwechsellage des entsprechenden Patienten.

Mit Hashimoto assoziierte systemische Erkrankungen

Man hat festgestellt, dass in Verbindung mit der Hashimoto-Thyreoiditis bei etwa 25 % der Erkrank- ten andere zusätzliche Autoimmunerkrankungen auftreten oder bereits bestehen können, wie zum Beispiel:
Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Sprue (Zöliakie), Anämie, Morbus Addison, Diabetes mellitus, Lupus erythematodes und andere Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
Deshalb sollten bei den Kontrolluntersuchungen der Hashimoto-Thyreoiditis, insbesondere bei verdächtigen Symptomen, auch diese Erkrankungen ins Auge gefasst und gegebenenfalls ausgeschlossen werden. Das ist meist problemlos mit einer Bestimmung entsprechender Blutwerte möglich. Auch sollte immer das Vorliegen einer Kryptopyrrolurie abgeklärt werden, weil diese u.a. auch Autoimmunkrankheiten, insbesondere die Hashimoto- Thyreoiditis, induzieren kann (2).

Aber auch Muskulatur und Bewegungsapparat bleiben durch die hormonellen Schwankungen in der Regel nicht außen vor. So führt ein mit der Überproduktion einhergehender erhöhter Muskeltonus zu Spannungszuständen vor allem in der oberen Brustwirbelsäule. Blutdruck und Puls sind erhöht. Der Mensch steht immer „unter Strom“ und reagiert mit Erschöpfung und Müdigkeit. Man geht davon aus, dass der Hashimoto nur während des Frühstadiums der Erkrankung heilbar ist. In den allermeisten Fällen handelt es sich um eine nicht heilbare lebenslange Erkrankung, die aber bei konsequenter Therapie und Überwachung des Krankheitsverlaufes nicht zu einer Einschränkung der Lebensqualität oder Lebenserwartung führt.

Kasuistik

In der naturheilkundlichen Praxis gibt es immunmodulatorische, neuraltherapeutische und osteopathische Therapien, die eine beginnende Hashimoto- Thyreoiditis günstig beeinflussen können. Das soll anhand eines Praxisbeispiels erläutert und zur Nachahmung empfohlen werden.
Angela N. (49), Sozialpädagogin, kommt in die Praxis aufgrund eines ärztlichen Zufallsbefundes. Im Blutlabor deuten die Werte auf eine beginnende Hashimoto-Thyreoiditis hin. Der Arzt empfiehlt hochdosiert L-Thyrox. Die Patientin lehnt das ab und will erst einmal eine naturheilkundliche Behandlung probieren.

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Verfasserin:
Christine van Elst, Heilpraktikerin
Kohlstattweg 6
82497 Unterammergau
E-Mail: christine.vanelst@gmx.de

 

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Naturheilpraxis 7/2016