Chronische Krankheiten

Latente Nebennierenrinden­insuffizienz und Cortisol-Mangel

Pflanzliche Stimulation des Hormonsystems

Margret Rupprecht

Der Volksmund kennt den Begriff des „Schwarz-Weiß-Denkens“ und verwendet ihn für eine Denkweise, die komplizierte Sachverhalte nur in richtig oder falsch, vorhanden oder nicht vorhanden, gut oder schlecht unterscheidet, ohne Zwischentöne und Differenzierungen wahrzunehmen. In ähnlicher Weise funktioniert oft auch die Diagnosestellung in der Medizin: Man legt Grenzwerte fest. Bleibt der Patient im Normbereich, gilt er als gesund – auch wenn er sich nicht so fühlt. Werden sie überschritten, gilt die Krankheit als diagnostiziert und also vorhanden. Dass es so einfach nicht ist, lässt sich am Beispiel der Nebennierenrindeninsuffizienz und des Hypocortisolismus darlegen.


Wenn Menschen sich chronisch erschöpft fühlen, ihre Blutwerte aber unauffällig sind, kann eine -latente Nebennierenrindeninsuffizienz vorliegen. Die Organerschöpfung der Nebennierenrinde und ihr Hauptsymptom, der Cortisolmangel, sind diagnostisch allerdings nicht leicht zu fassen, da der Cortisolspiegel im Tagesverlauf stark schwankt. Dazu kommt, dass ein gesundes Organ selten auf Knopfdruck und von einem Tag auf den anderen von gesund auf krank umschaltet. Meist geht eine mehrmonatige oder mehrjährige Phase der Überbeanspruchung voraus, die zu einer chronischen Organ-ermüdung führt, welche – schulmedizinisch gesehen – noch keinen Krankheitswert besitzt, vom Patienten aber durchaus als krankheitswertig wahrgenommen wird.

Woran erkennt man eine latente Nebennierenrindeninsuffizienz? Die Unterfunktion des Organs führt zu einem Mangel an Gluco- und Mineralocorticoiden. Das wichtigste Glucocorticoid ist Cortisol, dessen Fehlen mit dem Leben unvereinbar wäre. Bereits eine leichte Unterproduktion führt zu einer spürbaren Schwächung des Organismus. Im Vordergrund steht die Wirkung auf Herz und Kreislauf: Menschen mit Cortisolmangel leiden unter einer verminderten Herzleistung, einer geringen Gefäßspannung und einer relativen Verminderung der im Kreislauf zirkulierenden Blutmenge. Kompensatorisch stellt sich eine ADH-Freisetzung mit Wasserretention und Hyponatriämie ein. Die Symptome eines Cortisolmangels infolge Erschöpfung der Nebennierenrinde sind folglich in erster Linie Schwächesymptome. Sie reichen von Asthenie und Müdigkeit über Salzhunger, Diarrhö und Obstipation, Hypotonie, Spontanhypoglykämie bis zu Subazidität des Magens, Gewichtsverlust und Anorexie. Adynamie und Leistungsschwäche stehen im Zentrum; die Patienten fühlen sich antriebsarm und apathisch. Sie verlieren zunehmend ihre Fähigkeit zur Stressadaptation.
Ist auch die Aldosteronproduktion der Nebennierenrinde vermindert, tritt im fortgeschrittenen Stadium zusätzlich eine Hypokaliämie auf.

Ursachen

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Die körpereigene Cortisolproduktion mit Heilpflanzen anregen

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Gänseblümchen, Schöll­kraut, Wilde Yamswurzel

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Verfasserin
Margret Rupprecht, Heilpraktikerin und Medizinjournalistin
Hohensalzaer Straße 6a
81929 München

 

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Naturheilpraxis 7/2016